Thyssenkrupp legt Spezialstahlproduktion in Gelsenkirchen vorübergehend still

In den Thyssenkrupp-Werken Gelsenkirchen und Isbergues ruht ab Mitte Dezember die Produktion von kornorientiertem Elektroband. Ursache sind massive Importe aus Asien.
Hochofen von Thyssenkrupp Steel: Es wird auch künftig Stahl produziert werden, aber deutlich weniger als bislang.
Hochofen von Thyssenkrupp Steel: Es wird auch künftig Stahl produziert werden, aber deutlich weniger als bislang.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times11. Dezember 2025

Der Stahlhersteller Thyssenkrupp hat angekündigt, die Produktion von sogenanntem kornorientiertem Elektroband, das für Stromnetze benötigt wird, teilweise vorübergehend stillzulegen.

Im Werk Gelsenkirchen und im Werk Isbergues in Frankreich werde die Produktion von Mitte Dezember bis Ende des Jahres „vollständig geschlossen“, teilte Thyssenkrupp mit.

In Isbergues werde das Werk dann ab Januar für mindestens vier Monate nur mit 50 Prozent der Gesamtkapazität produzieren.

[etd-related posts=“5247498,“]

Preise unterhalb der EU-Produktionskosten

Thyssenkrupp Electrical Steel, eine Tochter der Stahlsparte Thyssenkrupp Steel, reagiere damit auf „massiv gestiegene, niedrigpreisige Importe aus Asien“, erklärte das Unternehmen.

Diese Preise lägen „deutlich unter den durchschnittlichen Produktionskosten in der EU“, die Importe hätten sich seit 2022 verdreifacht und seien in diesem Jahr nochmals um 50 Prozent angestiegen.

„Diese Entwicklungen haben zu einer dramatischen Veränderung der Auftragsvolumina und somit zur erheblichen Unterauslastung der europäischen Produktionsanlagen geführt“, erklärte das Unternehmen. „Akute Maßnahmen“ zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Betriebs seien daher unverzichtbar.

[etd-related posts=“5217044″]

Produktion in Europa soll weitergehen

Gleichzeitig bleibe der Markt für kornorientiertes Elektroband attraktiv: Marktstudien zufolge verdreifacht sich der globale Bedarf bis 2050, erläuterte das Unternehmen.

Die Chefin von Thyssenkrupp Steel, Marie Jaroni, erklärte, kornorientiertes Elektroband sei für die europäische Energieinfrastruktur und die Energiewende unverzichtbar.

„Wir setzen uns nachdrücklich für die Aufrechterhaltung der Produktion in Europa ein“. Es gehe dabei auch um rund 1.200 qualifizierte Arbeitsplätze an den Standorten in Gelsenkirchen und Isbergues.

Thyssenkrupp Electrical Steel ist den Angaben zufolge einer von zwei verbliebenen europäischen Herstellern von kornorientiertem Elektroband. Das Material wird demnach für Transformatoren in Umspannwerken und Windkraftanlagen benötigt und generell für den Transport von Strom. (afp/ks)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion