Trump kündigt 25-Prozent-Zölle auf Stahl und Aluminium an

US-Präsident Trump geht bei seiner Zolloffensive in die nächste Runde. Anfang dieser Woche beabsichtigt er, Details zu neuen Zöllen auf Importe zu verkünden.
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Aluminiumbarren in einer Fabrik.Foto: Funtay/iStock
Epoch Times10. Februar 2025

US-Präsident Donald Trump will Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent belegen. Sie sollen Anfang dieser Woche verkündet werden, wie der Republikaner vor Journalisten während eines Fluges mit der Air Force One erklärte.

Sie sollen alle Länder betreffen, sagte Trump weiter. Ausnahmen würden auch nicht für die Nachbarn Kanada und Mexiko gelten.

Trump erklärte außerdem auf dem Flug zum Super Bowl, dass er „gegenseitige Zölle“ (reciprocal tariffs) ankündigen werde. Das bedeutet, dass die USA Importzölle auf Produkte erheben würden, wenn ein anderes Land Zölle auf US-Waren verhängt. „Ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas“, erklärte der US-Präsident.

Auf die Frage eines Reporters, wann die gegenseitigen Zölle in Kraft treten würden, antwortete Trump: „nahezu sofort.“ Die neuen Abgaben für Stahl und Aluminium werde er demnach am Montag verkünden, die anderen „wahrscheinlich am Dienstag oder Mittwoch“.

Zölle für Kanada und Mexiko vorerst ausgesetzt

Anfang vergangener Woche konnte ein nordamerikanischer Zollkrieg vorerst abgewendet werden. Trump ließ sich nur wenige Stunden vor dem Inkrafttreten von angedrohten Strafzöllen in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada auf Zugeständnisse wegen der Fentanylbekämpfung und der Grenzsicherung ein. Dafür schob er die Handelsbeschränkungen mindestens 30 Tage auf.

In Bezug auf China ließ der US-Präsident nicht mit sich reden: Strafzölle von zehn Prozent auf alle chinesischen Waren traten am 2. Februar in Kraft.

Trump will die USA als Produktionsstandort stärken und das Handelsdefizit mit Europa abbauen.

Risiko für die Exportnation Deutschland

Neue Zölle auf Einfuhren aus Europa wären insbesondere für die exportstarke deutsche Wirtschaft, die bereits zwei Jahre in Folge geschrumpft ist, ein Tiefschlag. So sind die USA der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Exporteure. Ökonomen fürchten einen Handelskrieg zwischen den USA und der EU.

Die EU hatte sich jüngst bei einem Gipfel in Brüssel entschlossen gegenüber Trump gezeigt. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigten europäische Gegenmaßnahmen an, sollten die USA zusätzliche Zölle auf EU-Waren erheben.

Von EU-Diplomaten hieß es, die Europäische Kommission habe bereits vor längerer Zeit mögliche Gegenmaßnahmen vorbereitet.

In der ersten Amtszeit Trumps hatte die EU neue Abgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus Europa unter anderem mit Sonderzöllen auf Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Jeans gekontert. (dpa/red)



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