VW verhandelt wegen Zöllen mit US-Regierung – Konzernchef sieht Investition in den USA

US-Präsident Trump überzieht Handelspartner mit hohen Zöllen. Das trifft auch Autobauer wie VW. Konzernchef Blume signalisiert Bereitschaft für Investitionen in den USA.
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Ein Volkswagen-Händler am 4. April 2025 in Kalifornien.Foto: Mario Tama/Getty Images
Epoch Times18. April 2025

Wegen der neuen US-Einfuhrzölle auf Autos in den USA verhandelt der Volkswagen-Konzern über ein mögliches Entgegenkommen mit der Regierung von Präsident Donald Trump. Konzernchef Oliver Blume stellte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) etwa eine Produktion der Marke Audi in den USA in Aussicht. „Wir haben eine Vorwärtsstrategie mit spannenden Projektansätzen, maßgeschneidert und attraktiv für den US-amerikanischen Markt. Das werfen wir in die Waagschale. Aktuell laufen konstruktive Gespräche mit der US-Regierung“, sagte Blume.

Der Konzernchef sagte der Zeitung, er sehe die Industrie als Teil der Lösung im Zollstreit. „Unser größter Hebel ist es, in den Regionen der Welt zu investieren, für Beschäftigung zu sorgen und Partnerschaften zu schließen.“ Nordamerika sei für den VW-Konzern eine der wichtigsten Wachstumsregionen, sagte Blume. Volkswagen wolle das „Möglichste tun“, um als verlässlicher Investor und Partner in den USA zu handeln.

„Wir wollen weiter expandieren. Die Marke Volkswagen hat Chancen im Produktportfolio. Für Audi würde eine US-Produktion im Rahmen unserer Strategie ein Entwicklungsschritt sein“, sagte Blume. Eine US-Produktion der Marke Porsche schloss er wegen geringer Stückzahlen dagegen aus.

Zollausnahmen für Autobauer?

Die Ankündigung neuer Zölle aus den USA hatten Autobauer in Deutschland und Europa erschüttert. Für die deutsche Autoindustrie sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Exportmarkt.

Im vergangenen Jahr verkaufte allein die Kernmarke Volkswagen knapp 380.000 Neuwagen in den USA. Das entsprach acht Prozent des weltweiten Absatzes. Meistverkauftes Modell war das nur in Nordamerika angebotene SUV Atlas, das VW in seinem US-Werk in Chattanooga (Tennessee) herstellt. Knapp zwei Drittel der in den USA verkauften VW-Fahrzeuge wurden importiert, die meisten aus Mexiko. Die Marke Audi bedient den US-Markt allein mit Importwagen.

Ziel der Zölle ist laut US-Präsident Trump, mehr Produktion in die USA zu bringen. Experten verweisen jedoch darauf, dass der Bau von Fabriken Jahre dauert – während Preissteigerungen durch Zölle schnell die Verbraucher treffen können. Vor wenigen Tagen stellte Trump Autobauern zumindest zeitweise geltende Ausnahmen von den Zöllen in Aussicht. Autofirmen brauchten etwas mehr Zeit, um ihre Lieferketten auf eine Teile-Produktion in den USA umzustellen, sagte er zur Begründung. (dpa/red)



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