Weniger Abfälle in Deutschland – über die Hälfte stammt vom Bau

2023 ging die Menge an Bau- und Abbruchabfällen überdurchschnittlich stark zurück. Auch andere Abfälle wurden deutlich weniger.
Abriss eines Wohnblocks. Über die Hälfte der Abfälle in Deutschland sind Bauabfälle
Abriss eines Wohnblocks: Über die Hälfte der Abfälle in Deutschland sind BauabfälleFoto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times3. Juni 2025

Im Jahr 2023 sind in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen 380,1 Millionen Tonnen Abfälle angefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, waren das 4,8 Prozent oder 19,0 Millionen Tonnen Abfälle weniger als im Vorjahr.

Rückgang bei den Bau- und Abbruchabfällen um 8,1 Prozent

Damit sank das jährliche Abfallaufkommen seit dem Höchststand von 417,2 Millionen Tonnen im Jahr 2018 kontinuierlich. Weniger Abfälle als im Jahr 2023 waren in Deutschland zuletzt 2010 (373,0 Millionen Tonnen) angefallen.

Das Aufkommen an Bau- und Abbruchabfälle sank 2023 erstmals seit 2012 unter 200 Millionen Tonnen. Die geringeren Mengen dürften damit in Zusammenhang stehen, dass weniger gebaut und weniger Baugenehmigungen erteilt wurden.

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Der überdurchschnittliche Rückgang bei den Bau- und Abbruchabfällen um 8,1 Prozent oder 17,4 Millionen Tonnen war maßgeblich für die Gesamtentwicklung des Abfallaufkommens im Jahr 2023.

Ebenfalls deutlich verringerte sich das Aufkommen an übrigen Abfällen (Produktions- und Gewerbeabfälle unterschiedlichster Art), und zwar um 3,3 Prozent oder 1,6 Millionen Tonnen.

Auch die Abfälle aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen verzeichneten einen weiteren, vergleichsweise geringen Rückgang um 1,4 Prozent oder 0,4 Millionen Tonnen.

Abfälle aus privaten Haushalten stieg geringfügig

Die Menge an Siedlungsabfällen (Abfälle aus privaten Haushalten oder vergleichbaren Einrichtungen wie zum Beispiel Kantinen) stieg, allerdings nur geringfügig um 0,6 Prozent oder 0,3 Millionen Tonnen.

Auch die bereits in einer Abfallentsorgungsanlage behandelten sogenannten Sekundärabfälle nahmen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent oder 0,2 Millionen Tonnen wieder leicht zu.

Trotz des deutlichen Rückgangs machten die Bau- und Abbruchabfälle im Jahr 2023 mit 198,8 Millionen Tonnen weiterhin den Großteil des Gesamtabfallaufkommens aus (52 Prozent).

Es folgen Sekundärabfällen mit 57,3 Millionen Tonnen (15 Prozent), Siedlungsabfällen mit 48,9 Millionen Tonnen (13 Prozent), übrige Abfällen mit 47,0 Millionen Tonnen (12 Prozent) und Abfälle aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen mit 28,2 Millionen Tonnen (7 Prozent).

82 Prozent der Abfälle verwertet

313,3 Millionen Tonnen Abfälle verwendeten Unternehmen im Jahr 2023 weiter. Das entspricht einer Quote von 82 Prozent. Damit blieb die Verwertungsquote des Gesamtabfallaufkommens seit dem Jahr 2019 unverändert.

Die meisten der verwerteten Abfälle (266,4 Millionen Tonnen oder 70 Prozent aller Abfälle) wurden stofflich verwertet, also recycelt. Auf Deponien entsorgt wurden 16 Prozent (59,5 Millionen Tonnen) der Abfälle. (dts/red)



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