Wirtschaft in Eurozone wächst schwächer als erwartet

Das haben Ökonomen so nicht erwartet. Die Konjunktur in der Eurozone ist weniger stark gewachsen als eine erste BIP-Schätzung vorhersagte. Zwischen den Euro-Staaten gibt es große Unterschiede.
LNG-Terminal im Hafen von Rotterdam. Jetzt sollen auch in Deutschland solche Anlagen für Flüssiggas gebaut werden.
LNG-Terminal im Hafen von Rotterdam.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times15. Mai 2025

In der Eurozone hat die Wirtschaft zu Jahresbeginn nicht so stark an Fahrt gewonnen wie erwartet. In den 20 Ländern des Währungsraums habe die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,3 Prozent im Quartalsvergleich zugelegt, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte.

Eine erste Erhebung für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurde damit leicht nach unten revidiert. Analysten waren im Schnitt von einer Bestätigung der ersten Schätzung in Höhe von 0,4 Prozent ausgegangen. Im vierten Quartal war die Wirtschaft der Eurozone um 0,2 Prozent gewachsen.

In den einzelnen Mitgliedsstaaten der Eurozone zeigten sich große Unterschiede. Den stärksten Anstieg meldet Eurostat in Irland mit einem Plus von 3,2 Prozent.

Während die Konjunktur in Spanien weiter auf vergleichsweise hohen Touren läuft und das BIP um 0,6 Prozent im Quartalsvergleich zulegte, verzeichneten die beiden größten Volkswirtschaften des Währungsraums Deutschland und in Frankreich nur leichte Zuwächse.

Irland vorn: Industrieproduktion zieht im März deutlich an

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im März deutlich gestiegen. Im Monatsvergleich legte die Fertigung um 2,6 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg um 2,0 Prozent erwartet. Im Februar war die Produktion um 1,1 Prozent gewachsen.

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Die höchsten monatlichen Anstiege wurden in Irland (+14,6 Prozent), Malta (+4,4 Prozent) und Finnland (3,5 Prozent) verzeichnet. Durch einen hohen Anteil ausgelagerter Produktion ist der Index der irischen Industrieproduktion Eurostat zufolge unbeständig, sodass monatliche Schwankungen höher als in anderen Ländern sein können.

Die stärksten Rückgänge wurden in Luxemburg (-6,3 Prozent) und Griechenland (-4,6 Prozent) verbucht. Im Jahresvergleich stieg die Produktion in der Eurozone um 3,6 Prozent. Hier war ein Plus von 2,5 Prozent erwartet worden.

Britische Wirtschaft wächst um 0,7 Prozent

Die britische Wirtschaft ist im ersten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Die Wirtschaftsleistung legte um 0,7 Prozent zu, wie das Statistikamt in London am Donnerstag mitteilte. Beobachter waren von 0,6 Prozent Wachstum ausgegangen. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres hatte es zudem nur ein minimales Wachstum gegeben.

Die britische Finanzministerin Rachel Reeves begrüßte die Konjunkturdaten. Sie zeigten „die Stärke und das Potenzial der britischen Wirtschaft“, erklärte sie.

Analysten warnten jedoch, dass das Wachstum insbesondere in Anbetracht der von den USA verhängten Zöllen möglicherweise nicht von Dauer sein wird. „Das könnte das Beste sein, was in diesem Jahr möglich ist“, erklärte Paul Dales, Chefökonom von Capital Economics für Großbritannien.

Der Wachstumsschub „dürfte von kurzer Dauer sein, wenn die Zölle erst einmal greifen“, erklärte auch Yael Selfin, Chefvolkswirtin bei KPMG UK.

Die britische Regierung hatte zwar in der vergangenen Woche als erstes Land seit der Zoll-Offensive von US-Präsident Donald Trump ein Abkommen mit Washington zur Reduzierung der Aufschläge vereinbart. Dennoch bleiben die Zölle bedeutend höher als vor Trump. (dpa/afp/red)



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