UFOs oder Fehlwahrnehmung? Tausende Seiten bislang geheimer US-Dokumente werfen weitere Fragen auf

Das Thema sogenannter nicht identifizierter anomaler Phänomene (Unidentified Anomalous Phenomena, UAPs), früher als UFOs bezeichnet, beschäftigt weiterhin die USA. Im vergangenen November hatte es sogar eine Kongressanhörung zu dem Thema gegeben. Dabei wurde Kritik am Pentagon laut, dieses hielte noch zu viele Informationen über Sichtungen unter Verschluss.
Das Ministerium wies Vorwürfe der Intransparenz zurück. Es gebe für so gut wie alle Phänomene, die im Laufe der Zeit an Behörden oder Facheinrichtungen wie die NASA gerichtet worden seien, nachvollziehbare natürliche Erklärungen. Unterdessen hat die englischsprachige Epoch Times auch Einsicht genommen in lange Zeit nicht zugängliche Regierungsunterlagen zu UAPs.
US-Archiv veröffentlicht Tausende UAP-Dokumente
Im April 2024 hatte das US-Nationalarchiv Tausende solcher Dokumente der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Darunter befinden sich Berichte, Fotos und Videos der Federal Aviation Administration (FAA) aus den Jahren 2007 bis 2024. Dabei hatten vor allem Piloten eigenartig anmutende Beobachtungen gemeldet. Die englischsprachige Epoch Times hat die Meldungen gesichtet und mit Luftfahrtexperten über deren Bewertung gesprochen.
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In einigen Fällen bestätigte sich, was auch das Verteidigungsministerium anklingen ließ: Es gab nachvollziehbare natürliche Erklärungen für die Phänomene. So handelte es sich bei manchen vermeintlichen UAPs um Fehlinterpretationen von Wetterballons, Weltraumschrott, Satelliten oder anderen Flugzeugen.
So entpuppte sich ein silbernes Objekt, das 2021 in 11.000 Fuß (circa 3.350 Meter) Höhe gesichtet worden war, als Ballon. Einen solchen betrafen auch mehr als ein Dutzend Meldungen über ein „großes Objekt“ im Jahr 2023. Es handelte sich möglicherweise um einen wenig später abgeschossenen chinesischen Spionageballon.
Unerklärte Phänomene: Was Radardaten nicht zeigen
Für einige Phänomene fanden sich wiederum keine eindeutigen Erklärungen. Im Jahr 2007 meldeten beispielsweise mehr als ein Dutzend Flugzeuge ein UAP, das sie zu „verfolgen“ schien. Radaraufzeichnungen der FAA konnten keine fremden Bewegungen in den geschilderten Bereichen nachweisen.
Gleiches galt mit Bezug auf Berichte über Lichter, die abrupt ihre Flugrichtung änderten und sich minutenlang auf gleicher Höhe mit Flugzeugen bewegt haben sollen. Auch hier erfassten weder Radar noch militärische Überwachungssysteme Bewegungen, die nicht von den Flugzeugen selbst stammten.
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Nicht deuten ließ sich auch eine Begegnung, über die das Pentagon den Kongress unterrichtet hatte. So hätten Regierungsangestellte selbst im November 2024 eine „große metallische Zylinderform“ gesehen. Diese sei so groß wie ein Passagierflugzeug gewesen. Es habe sich nicht bewegt und sei nach 15 bis 20 Sekunden spurlos verschwunden. Der Vorfall wurde als „anomal“ klassifiziert.
Augenzeugenberichte von Militär und Polizei
Das gleiche Schicksal ereilte die Beobachtung eines Polizeibeamten. Dieser habe ein „schwärzer als schwarz“ erscheinendes Objekt mit etwa zwei Metern Durchmesser gesehen. Dieses habe sich seinem Fahrzeug genähert und sei plötzlich senkrecht und geräuschlos in den Himmel geschossen. Dabei sei das Fahrzeug kurzzeitig in grelles rotes und blaues Licht getaucht worden.
Im Jahr 2023 berichtete der ehemalige Navy-Pilot Ryan Graves dem Kongress von Begegnungen mit UAPs in Virginia Beach. Diese hätten sich 2013 und 2014 ereignet. Die Objekte verfügten demnach über keine sichtbaren Antriebe oder Steuerflächen. Dazu seien die Flugmuster ungewöhnlich gewesen. Graves gründete später die Vereinigung „Americans for Safe Aerospace“.
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Ungeklärt blieben ebenfalls Sichtungen ziviler Piloten wie jene 2018 über Columbia City im Bundesstaat Indiana. Dort beobachteten mehrere Piloten unabhängig voneinander ein rundes Objekt mit roten und grünen Lichtern über einem Krankenhaus.
Skepsis und Rätselraten über mögliche UAP-Sichtungen
In der Luftfahrt-Community schwanken die Bewertungen der Schilderungen zwischen Nachdenklichkeit und Skepsis. Der erfahrene Pilot Richard Levy von American Airlines stellte sich gegenüber der englischsprachigen Epoch Times hinter Kollegen, die glaubhaft Angaben über unerklärliche Phänomene machten. Diese seien ernst zu nehmen – auch wenn Schilderungen über Beobachtungen nicht mit einem Beweis gleichzusetzen seien.
Shem Malmquist, ein Pilot und Luftfahrtsicherheitsberater mit 40 Jahren Erfahrung, ist skeptischer. Er weist darauf hin, dass Piloten nicht dafür geschult seien, visuelle Phänomene exakt zu analysieren. Das sei auch nicht ihre Aufgabe, fügt der frühere NASA-Forscher Shawn Pruchnicki hinzu – sie müssten vor allem Experten in ihrer eigenen Flugführung sein. Optische Täuschungen oder Fehlinterpretationen als Quelle berichteter Beobachtungen seien deshalb wenig überraschend.
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Pruchnicki räumt ein, dass einige Phänomene tatsächlich physikalisch kaum erklärbar seien. So habe es Radaraufzeichnungen über Objekte gegeben, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 30 Mach unterwegs gewesen wären. Die derzeitige technische Grenze liege bei Mach 5 bis 6.
Andere Piloten hielten es im Gespräch mit Epoch Times für denkbar, dass einige UAPs Teil geheimer US-Projekte seien. Graves schließt Tests an ahnungslosen Militärs oder Zivilisten aus – diese wären rechtlich unzulässig. Er plädierte jedoch für eine systematische und transparente Untersuchung solcher Phänomene.
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