Symbol des Klimawandels: Fachmann sieht Great Barrier Reef in „hervorragendem Zustand“

In Kürze:
- Peter Ridd, Physikprofessor und langjähriger Forscher des Great Barrier Reef überrascht mit einer positiven Diagnose zum berühmten Riff.
- Zuletzt sank der Korallenbestand, allerdings von einem Rekordhoch.
- Ridd erklärt, wann Ausbleichung der Korallen auftreten und wie sie einzuordnen sind.
- Laut der australischen Behörde wurde zuletzt „keine Korallenbleiche beobachtet“.
Traurige Rekorde, hohe Sterblichkeitsraten der Korallen, Massenbleiche: Immer wieder im Sommer tauchen solche Schlagzeilen über das Großes Barriereriff oder Great Barrier Reef auf. Es könnte der Eindruck entstehen, dass dieses oft erwähnte Riff sich in einem unumkehrbaren Prozess der Vernichtung befindet.
Schuld daran soll die Klimaerwärmung sein, die auch die Weltmeere wärmer werden lässt. Der Appell, die weltweiten Bemühungen zur Dekarbonisierung fortzusetzen, festigt sich.
Das Great Barrier Reef ist mit rund 2.300 Kilometer Länge das größte Korallenriffsystem der Welt und befindet sich an der Nordostküste Australiens. Im Kontext des Klimawandels spielt es eine zentrale Rolle.

Das Great Barrier Reef liegt im Nordosten Australiens. Foto: ts/Epoch Times nach Reto Stöckl / NASA Goddard Space Flight Center, gemeinfrei und demis.nl, gemeinfrei
Riff ist in „hervorragendem Zustand“
Doch nicht alle Wissenschaftler fürchten um die Zukunft des Riffs, einer von ihnen ist Peter Ridd. Er ist ein australischer Physiker, Autor und ehemaliger Professor an der James Cook Universität in Australien. Der Epoch Times teilte er mit:
Das Great Barrier Reef ist in einem hervorragenden Zustand. In den vergangenen fünf Jahren war dessen Korallenmenge höher als in jedem der vorangegangenen 35 Jahre, also seit Beginn der Messungen.“
Wie kommt Ridd zu so einem grundsätzlichen anderen Ergebnis als so viele anderen Berichte? Kaum ein anderer kennt das Great Barrier Reef so gut wie er. Bereits seit dem Jahr 1984 erforscht der Physiker das Korallenriff. In diesen 41 Jahren hat er mehr als 100 wissenschaftliche Publikationen über das maritime Ökosystem veröffentlicht.
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Seine Aussage untermauert Ridd mit einer Grafik, die die Korallenbedeckung des weltberühmten Riffs im Zeitraum von 1985 bis 2025 abbildet. Diese zeigt einen deutlichen aktuellen Rückgang der Anzahl der Korallen im Riff seit Sommer 2024.
Allerdings war es ein Rückgang von einem Allzeithoch des gesamten Zeitraums. Selbst jetzt ist die Korallenbedeckung noch höher als von 1985 bis 2022. Einen Tiefpunkt erreichte das Great Barrier Reef im Jahr 2012. Zwischen 2012 und 2024 hat sich die Korallenbedeckung fast verdreifacht.

Entwicklung der Korallenbestände am Great Barrier Reef seit 1985. Foto: Peter Ridd, Überarbeitung: mf/Epoch Times
Ridd teilte mit, dass die Basis für diese Grafik „allesamt offizielle Daten“ sind. „Die Daten stammen vom Australischen Institut für Meereswissenschaften.“ Diese Einrichtung untersucht jedes Jahr rund 100 der 3.000 Riffe des Great Barrier Reef. Ebenso verfolgt er die Datensammlungen des Globalen Korallenriff-Überwachungsnetzwerks.
Lieben Korallen wärmeres Wasser?
Riffe können tatsächlich in Hitzestress geraten, wie der Physiker erklärte. Das treffe jedoch gleichermaßen auf alle Ökosysteme an Land zu. „Korallen mögen im Allgemeinen wärmeres Wasser und wachsen dort schneller“, so Ridd. „Beispielsweise leben alle Korallenarten des Great Barrier Reef auch in wärmerem Wasser in der Nähe des Äquators, wo sie viel schneller wachsen. Mit jedem Grad wärmerem Klima können Korallen zu mindestens 20 Prozent schneller wachsen.“
Bei ungewöhnlich heißen Sommern können einige Korallen trotzdem durch „Bleichung“ absterben, wie der Australier mitteilte. Dies sei aber schon immer ein häufiges Phänomen bei Korallen. „Die Korallen erholen sich immer wieder und wachsen nach.“
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Die Korallenbleiche trete auf, wenn die Koralle ihre inneren symbiotischen Algen ausstößt, was manchmal in ungewöhnlich heißen Perioden zu Problemen führe. „Tatsächlich ist das Ausbleichen ein Mechanismus, um mit Temperaturänderungen umzugehen“, schilderte Ridd.
Der Physiker bestätigte die laufende Erwärmung, wonach die Temperatur der Ozeane ebenfalls „ein wenig, vielleicht um einen Grad Celsius“ ansteige. Dabei ergänzte er: „Aber die Vorstellung, dass ein so geringer Anstieg die Korallen zerstört, ist absurd. Welcher andere Organismus reagiert so empfindlich auf eine so geringe Veränderung der Durchschnittstemperatur?“ Aus seiner Sicht würden die Daten nicht die Vorstellung stützen, dass durch diese Erwärmung Korallen verloren gehen.
Ridd geht sogar einen Schritt weiter: „Im Allgemeinen ist ein wärmeres Klima immer besser für Korallen. Man fährt in die Tropen, um Korallen zu sehen, nicht nach Deutschland, auch wenn einige Korallenarten in sehr kalten Gewässern leben – sogar in Schottland. Aber sie wachsen so langsam, dass sie keine ‚Riffe‘ bilden können.“

Blick von oben auf einen Teil vom südlichen Barriereriff des Great Barrier Reef bei der Lady-Musgrave-Insel vor der Ostküste von Queensland in Australien. Foto: Rani Zerafa/iStock
Behörde: Zuletzt „keine Korallenbleiche beobachtet“
Das Great Barrier Reef befindet sich zudem unter regelmäßiger Beobachtung der Great Barrier Reef Marine Park Authority, eine Behörde der australischen Regierung. In ihrem jüngsten Bericht vom Juli 2025 registrierten die Mitarbeiter leicht erhöhte Temperaturen. „Die Temperaturen an der Meeresoberfläche über dem Great Barrier Reef bleiben über dem Durchschnitt. Der Juni 2025 ist damit der viertheißeste für die Gewässer im Marine Park“, heißt es.
Bezüglich der Gesundheit des Riffs flossen die Daten aus insgesamt 338 Untersuchungen vom 1. Juni bis zum 20. Juli an 44 Riffen zusammen. In dieser Zeit hat die Behörde ihrer Aussage nach „keine Korallenbleiche beobachtet“.
Zwischen dem 14. April und dem 31. Mai gab es 342 Untersuchungen, wo die australische Behörde eine geringe Korallenbleiche registrierte. Demnach tauchte sie an 3 der 34 untersuchten Riffe, also bei 8 Prozent, auf. Zudem hätten sich die meisten beobachteten Korallenbleichen auf einem niedrigen Niveau von 1 bis 10 Prozent befunden.
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Alles nur Panikmache?
Angesichts der gesammelten Daten äußerte Ridd:
Das beweist, dass die Panikmache bezüglich des Great Barrier Reef völlig falsch ist. Ich wünschte, die Welt wüsste, dass das Riff nicht in einem so schrecklichen Zustand ist, wie es die Medien darstellen.“
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Laut dem Physiker sei das Great Barrier Reef eines der unberührtesten Ökosysteme der Erde. „Ja, gelegentlich sterben einige Korallen, aber welches Lebewesen oder Ökosystem kennt keinen Tod?“, gab Ridd zu bedenken.
Er fügte hinzu: „Das Great Barrier Reef ist das Aushängeschild für die Auswirkungen des Klimawandels. Wenn mehr Menschen wüssten, in welch gutem Zustand es sich befindet, würden sie vielen anderen übertriebenen Behauptungen zum Klimawandel skeptischer gegenüberstehen.“
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