Gewässer in Berlin und Brandenburg in ökologisch kritischem Zustand

Der ökologische Zustand der Flüsse und Seen in Berlin und Brandenburg entspricht nicht den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Besonders betroffen sind die Spree und Havel, die die Gesamtsituation widerspiegeln.
Titelbild
Spreewald (Archiv)Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times17. Juli 2025

Der ökologische Zustand der Flüsse und Seen in Berlin und Brandenburg ist teilweise deutlich schlechter, als es die EU in der 2000 erlassenen Wasserrahmenrichtlinie vorschreibt. Die Gewässer leiden unter Klimawandel, Schad- und Nährstoffeintrag und Übernutzung, berichtet der RBB nach einer Abfrage bei den zuständigen Behörden.

Spree und Havel: Keine guten Messwerte

Dabei geht es unter anderem um den Zustand der grenzüberschreitenden Flüsse Spree und Havel und der angeschlossenen Seen im Jahr 2024. Diese Gewässer stehen beispielhaft für die Wasser-Gesamtsituation im Land.

Diese Daten zeigen: An keiner einzigen Messstelle von Spree oder Havel konnten gute Ergebnisse (im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie) festgestellt werden – die ökologische Ampel steht größtenteils auf Rot oder Orange.

Grundwasser und Trinkwasserreservoire sind betroffen

Das hat nicht nur Folgen für Fische, Vögel und kleinere tierische und pflanzliche Wasserbewohner, sondern langfristig auch für Angler, Erholungssuchende und diverse Wassernutzer. Auch das Grundwasser und die Trinkwasserreservoire werden beeinträchtigt.

Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt in Berlin, geht davon aus, dass die Wasserrahmenrichtlinie nicht wie vorgeschrieben bis 2027 umgesetzt werden kann. Sie sagte dem RBB: „Die Lage ist durchaus sehr herausfordernd. Denn wir werden 2027 nicht da sein, wo wir sein müssten nach der Wasserrahmenrichtlinie.“

[etd-related posts=“5181648,5021586,“]

So sieht es auch Jean Henker, zuständiger Referatsleiter im Potsdamer Umweltministerium. Die Hindernisse für eine wirkliche Trendumkehr seien erheblich: „Es braucht“, so Henker, „Macher, die Maßnahmen umsetzen. Da wird der Markt immer dünner. Es braucht Know-how im Bauwesen, in der Schaffung von Baukapazitäten, Planungen und Ähnlichem. Und es braucht Geld, das am Ende alles zu finanzieren. Auch da wird es immer dünner – wer den aktuellen Haushalt kennt. Und selbst, wenn man mal alles zusammen hat, hat man ein Problem mit der Bürokratie.“

Sanktionen ab 2027 möglich

Grundlage für die Bewertung der Gewässer nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie sind verschiedene Parameter: die biologische und chemische Wasserqualität, die Besiedlung mit Algen, Pflanzen und Fischen, der Schadstoffgehalt (z.B. Übermaß an Phosphor und Stickstoff).

In der EU sind insgesamt nur 37 Prozent der Gewässer in einem guten ökologischen Zustand. Ab 2027 hat die EU die Möglichkeit, ein Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten und Sanktionen zu verhängen. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion