Italien: Grünes Licht für Auslieferung von Nord-Stream-Verdächtigem

Im juristischen Streit um die Auslieferung eines mutmaßlichen Nord-Stream-Saboteurs an Deutschland hat ein italienisches Gericht grünes Licht gegeben. Dies teilte der Anwalt des beschuldigten Ukrainers mit.
Titelbild
Ein früheres Hinweisschild zur Pipeline Nord Stream 2.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. Oktober 2025

Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines soll nun doch von Italien an Deutschland ausgeliefert werden. Das entschied ein italienisches Gericht, wie mehrere Medien unter Berufung auf den Anwalt des beschuldigten Ukrainers berichten.

Zuvor hatte der sogenannte Kassationsgerichtshof in Rom die Auslieferung noch wegen Verfahrensfehlern in der Vorinstanz gestoppt. Der Tatverdächtige war am 21. August in Rimini aufgrund eines europäischen Haftbefehls verhaftet worden.

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Er soll den Ermittlern zufolge des gemeinschaftlichen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, der verfassungsfeindlichen Sabotage sowie der Zerstörung von Bauwerken dringend verdächtig sein.

Der Fall wird jedoch voraussichtlich abermals vor Italiens oberstem Gericht landen. Rechtsanwalt Nicola Canestrini kündigte nach der Entscheidung des Gerichts in Bologna an, Revision vor dem Kassationsgerichtshof in Rom einzulegen.

K. war im Sommer auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls an der italienischen Adriaküste festgenommen worden, wo er mit seiner Frau und seinen Kindern Urlaub machte. Offenbar rechnete er nicht damit, dass ihm sein Aufenthalt in Italien zum Verhängnis werden könnte. Seit seiner Festnahme sitzt der Ukrainer im Norden Italiens in einem Hochsicherheitsgefängnis.

Sprengsätze und Segelyacht

Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, zu einer Gruppe von Personen gehört zu haben, die im September 2022 nahe der Insel Bornholm Sprengsätze an den Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 platzierte.

Für den Transport sollen er und seine Mittäter eine Segelyacht genutzt haben, die von Rostock aus gestartet sei, hieß es. Die Yacht sei zuvor mithilfe gefälschter Ausweispapiere über Mittelsmänner bei einem deutschen Unternehmen angemietet worden.

Die Sprengsätze detonierten am 26. September 2022. Durch die Explosionen wurden beide Pipelines schwer beschädigt. (dts/dpa/red)



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