Babyorgane für Erwachsene: Einblick in Chinas Transplantationsindustrie
In Kürze:
- Investigativberichte untersuchen Vorfälle in Chinas Transplantationsindustrie
- Berichte über Organtransplantationen von Neugeborenen in China
- Organraubvorwürfe seit Jahren bekannt
Der US-Sender NTD verwendete kürzlich in seiner Sendung China im Fokus den aufsehenerregenden Titel „Human Gold Mines“. Der Bericht beginnt mit der Feststellung, dass Neugeborene als die Zukunft von Familien gelten, im kommunistischen China jedoch viele von ihnen als Teil der „menschlichen Goldminen“ des Regimes geboren werden.
Investigative Recherchen deckten eine Untergrundtransplantationsindustrie auf, die darauf basiert, Säuglingen Organe zu entnehmen, um damit enorme Gewinne zu erzielen.
Die jüngsten Organspender der Welt
Diese Enthüllungen werden durch konkrete Fälle greifbar. Im Februar 2023 berichtete das renommierte Universitätskrankenhaus Renji in Shanghai über eine Nierentransplantation bei einem Frühchen. Das Mädchen wurde in der 29. Schwangerschaftswoche mit einem Gewicht von nur 1,07 Kilogramm geboren und verstarb an einem angeborenen Herzfehler. Die Nieren wogen lediglich 24 Gramm und wurden einer 34-jährigen Frau eingesetzt.
Laut einem Bericht der englischsprachigen Epoch Times war das Baby aufgrund einer fetalen Notlage per Kaiserschnitt entbunden worden, ohne Überlebenschance. Die Eltern hatten der Abgabe lebenserhaltender Maßnahmen und der Nierenspende zugestimmt.
Das Krankenhaus betonte, dass die Nierentransplantation bei Neugeborenen ein äußerst anspruchsvoller Eingriff sei, dessen Grenzen das Team kontinuierlich erforscht und überwindet. Bereits 22 Nierentransplantationen von verstorbenen Neugeborenen sollen erfolgreich durchgeführt worden sein.
Wenn Babynieren in Erwachsenen wachsen
Der NTD-Beitrag weist auf einen medizinischen Trend hin. Immer häufiger werden Erwachsenen kindliche Organe eingesetzt. Ein Transplantationsspezialist aus Südchina erklärte, dass transplantierte Neugeborenennieren innerhalb von sechs bis neun Monaten nahezu die Größe einer Erwachsenenniere erreichen.
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Mehr als 20 Doppelnierentransplantationen bei Kindern seien bereits an erwachsene Empfänger erfolgt. Viele der Spender waren erst wenige Stunden alt. Der US-Sender stellte die Frage, wie Spender-Empfänger-Abgleich, elterliche Zustimmung und Ethikfreigaben in so kurzer Zeit möglich seien, da solche Matching-Prozesse normalerweise Wochen oder Monate dauern.
Vorwurf der Züchtung von Transplantationsbabys
Whistleblower aus chinesischen Militärkrankenhäusern berichten von einem kaum dokumentierten Phänomen: Immer mehr Säuglinge würden gezielt geboren, um ihnen später Organe zu entnehmen.
Laut Berichten der Menschenrechtsorganisation WOIPFG werden Frauen, darunter Leihmütter oder inhaftierte Falun-Gong-Praktizierende, teilweise künstlich befruchtet, um genetisch passende Kinder für Transplantationen zu erzeugen. In einigen Fällen sollen Frauen gezwungen worden sein, mehrfach im Jahr Frühgeborene zur Welt zu bringen.
Besonders betroffen seien die Provinzen Shandong, Henan und Sichuan, wo nicht offiziell registrierte Transplantationszentren weit verbreitet seien. Der ehemalige Militärarzt Zheng Zhi, der 2005 aus China geflohen ist, berichtete, dass Säuglingslebern an hochrangige Funktionäre transplantiert worden seien.
Zheng, der als junger Arzt 1994 erstmals Zeuge eines Organraubs wurde, damals an einem 18-jährigen Soldaten, sprach 2015 mit der Epoch Times erstmals über seine Erlebnisse in China.
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Dr. Zheng Zhi, ein aus China geflohener ehemaliger Militärarzt und bereits 1994 Zeuge eines Organraubverbrechens. Foto: NTD/Screenshot
Whistleblower berichten, dass die Vorgänge von hohen Parteikreisen gedeckt werden. Ein ehemaliger stellvertretender Direktor eines Militärkrankenhauses enthüllte, dass ein „Seminar für Säuglingsorgane“ in Wahrheit der Schaffung von Kooperationskanälen für Schwarzmarkttransplantationen diente.
Die Branche soll teilweise direkt von Angehörigen hochrangiger KPCh-Funktionäre kontrolliert werden, was erklärt, warum Fachleute im medizinischen Bereich von den Vorgängen wissen, jedoch niemand öffentlich darüber spricht.
„Projekt 981“ – Der Jungbrunnen der Parteielite
Investigativjournalistin Lea Zhou berichtete über das „Projekt 981“ zur Gesundheit der Parteiführung, das 2005 gestartet wurde. Ziel des Projekts seien die Förderung der Gesundheit, die Wiederherstellung jugendlicher Vitalität und die Verlängerung der Lebensdauer auf bis zu 150 Jahre. Rund 170 leitende Ärzte seien beteiligt, und zentrale Rolle spiele die Organtransplantation.
Chinas Militärkrankenhäuser seien abgeschottet, gut ausgestattet und außerhalb öffentlicher Kontrolle. Zhou wies zudem auf Diskrepanzen zwischen offiziell gemeldeten Spenderzahlen und tatsächlich durchgeführten Transplantationen hin. Die schnelle Verfügbarkeit von Organen innerhalb weniger Tage deutet auf ein großes Reservoir hin, möglicherweise lebende Menschen als potenzielle Spender.
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Organe in kurzer Zeit verfügbar
Ein unabhängiges Tribunal in London kam 2019 zu dem Schluss, dass Zwangsorganentnahmen in China seit Jahren in großem Umfang stattfinden, wobei Falun-Gong-Praktizierende die Hauptquelle darstellen.
Die Europäische Union hat diesbezüglich Resolutionen verabschiedet, die aber nur empfehlenden Charakter besitzen. In den USA gibt es inzwischen mindestens vier Bundesstaaten mit Gesetzen, die verhindern sollen, dass Bürger oder Institutionen unbewusst Organraub unterstützen.
Ähnliche Gesetze existieren in Israel, Spanien, Italien, Belgien, Norwegen und Taiwan.
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Untersuchungen deuten seit Jahren auf weitverbreiteten Organraub in China hin. Die Risiken für die Betroffenen sind extrem hoch, und es gibt nur wenige dokumentierte Fälle von Überlebenden der Organraubpraxis.
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