Ominöse Bluttests: Ein Gewissensgefangener aus China erinnert sich

Wirtschaftliche Verlockungen und politischer Druck – China versucht alles, damit das Verbrechen des Organraubs niemals auf der Weltbühne untersucht wird. Ein ehemaliger Gewissensgefangener sagt, dass das Regime dann zusammenbrechen würde.
Titelbild
Der ehemalige chinesische Gewissensgefangene William Huang spricht bei einer Menschenrechtskundgebung im Oktober 2015.Foto: Epoch Times
Von 25. Juni 2025

In Kürze:

Rote Linie: Dissident glaubt, Aufklärung über den Organraub könnte die KP Chinas stürzen.

Bewusstsein: Eine Ärzteorganisation ruft die G7 auf, zu handeln.

Gesetze: Amerikas Bundesstaaten verabschieden Gesetze gegen den Organraub.


 

Ein Überlebender des chinesischen Gefängnissystems sagte vor Kurzem, dass eine umfassende Aufdeckung des systematischen Organraubprogramms Pekings auf der Weltbühne den Sturz des kommunistischen Regimes auslösen könnte.

„Der Organraub ist für die KPCh eine rote Linie. Sie wollen nicht, dass diese rote Linie überschritten wird“, so William Huang. „Deshalb versuchen sie ihr Bestes, dieses Verbrechen zu vertuschen.“

Huang ist ein Dissident und Falun-Gong-Praktizierender, dem 2008 die Flucht aus China in die USA gelang.

Doktorand erlebte ominöse Bluttests in Haft

Seit 2006 gibt es Belege für Chinas staatlich organisierten Organraub im industriellen Ausmaß an Glaubens- und Gewissensgefangenen, nachdem erstmals Informanten an die Öffentlichkeit getreten waren. Die Hauptgruppe der Opfer in China bilden die seit 1999 von der Partei verfolgten Falun-Gong-Praktizierende.

Nach einem kürzlich gehaltenen Webinar sagte Huang gegenüber der englischsprachigen Ausgabe der Epoch Times, dass die gewaltsame Entnahme von Organen von politischen Gefangenen aus Profitgründen „so bösartig“ sei, dass jeder „aufstehen und sich dagegen aussprechen werde“ werde.

Im Jahr 2000, als Doktorand der chinesischen Spitzenuniversität Tsinghua, geriet er ins Visier der chinesischen Behörden, weil er an der Einrichtung der Website der Epoch Times in China beteiligt war. Fünf Jahre verbrachte er daraufhin in einer chinesischen Haftanstalt unter Zwangsarbeit, Folter und vielfältigen anderen Misshandlungen.

Während seiner Haft wurde Huang auch ominösen Bluttests unterzogen, die offenbar zur Datensammlung im Zusammenhang mit den erzwungenen Organentnahmen standen.

Deutscher Arzt: „Das ist Auftragsmord“

Kürzlich trafen sich die Staats- und Regierungschefs der G7 im kanadischen Kananaskis. Zur gleichen Zeit veranstaltete die Ärzteorganisation Doctors Against Forced Organ Harvesting (Ärzte gegen Organraub, DAFOH) eine virtuelle Diskussionsrunde mit dem Titel „Stop Forced Ogan Harvesting in China“ (Stoppt die Zwangsorganentnahme in China) und wandte sich an die Staatsführer mit den Worten „Führung bedeutet Mut zum Handeln“.

Der US-Sender NTD, ein Schwestermedium der Epoch Times, live-streamte die Veranstaltung, die auch anlässlich des ersten Jahrestags der internationalen G7+7-Petition von DAFOH zur Beendigung der Zwangsorganentnahme des kommunistischen Regimes in China stattfand.

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Zu den Teilnehmern gehörten neben Huang, der kanadische Parlamentsabgeordnete Garnett Genuis, der internationale Menschenrechtsanwalt David Matas aus Kanada, die emeritierte Professorin der University of Manitoba und Völkermordforscherin Maria Cheung sowie der deutsche Arzt und stellvertretende Europadirektor von DAFOH Dr. Andreas Weber.

David Matas, preisgekrönter kanadischer Menschenrechtsanwalt, spricht am 9. August 2024 auf einer Pressekonferenz in Washington, D.C. Foto: Madalina Vasiliu/Epoch Times

Dr. Weber von DAFOH, der kürzlich erst als Sachverständiger im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags zur Änderung des deutschen Transplantationsgesetzes befragt worden war, nannte die erzwungene Organentnahme an Menschen auf dem Webinar ein „schreckliches Verbrechen“ und den Erwerb eines Organs in China einen „Auftragsmord“.

USA: Gesetze gegen Organraub

In den USA wird man sich immer mehr der Tragweite dieses Verbrechens bewusst. Mehrere US-Bundesstaaten haben bereits Gesetze verabschiedet, die amerikanischen Krankenversicherungen verbieten, die Kosten solcher Organtransplantationen sowie der Nachsorge zu übernehmen.

Aktuell haben zwei Gesetze gegen Chinas Organraub das Repräsentantenhaus passiert und befinden sich derzeit im US-Senat zur Begutachtung: der Stop Forced Organ Harvesting Act und der Falun Gong Protection Act. Ein weiterer Gesetzentwurf steht bereits in der Warteschlange und richtet sich bundesweit gegen die Finanzierung von Transplantationen in China.

Eine der „schlimmsten Gräueltaten des 20. Jahrhunderts“

Durch wirtschaftliche Verwicklungen und politischen Druck hat es China bislang geschafft, der Welt eine Art Selbstzensur aufzuerlegen, über dieses beispiellose Staatsverbrechen hinwegzusehen. Auch scheint es in der breiten westlichen Öffentlichkeit immer noch ein nur mangelndes Bewusstsein darüber zu herrschen.

2019 bezeichnete nach einjähriger Untersuchung ein unabhängiges Londoner Volkstribunal unter Vorsitz von Kronanwalt Sir Geoffrey Nice KC Chinas Organraub als eine der „schlimmsten Gräueltaten des 20. Jahrhunderts“ wie „die Vergasung der Juden durch die Nazis, die Massaker der Roten Khmer, das Abschlachten der Tutsi in Ruanda“. Diese könnten, so das Tribunal in seinem Abschlussbericht, wohl „nicht schlimmer sein als das Herausschneiden von Herzen, anderen Organen und sogar der Seele lebender, schuldloser, harmloser und friedlicher Menschen“.

Der Artikel basiert auf „Exposure of Forced Organ Harvesting Could Trigger CCP’s Fall: Chinese Prison Survivor “ von Eva Fu, erschienen im Original auf theepochtimes.com.



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