Erinnern Sie sich noch an „Gran Torino“ – „Inglourious Basterds“ – „Up in the Air“ – „Inception“ und „Hugo“?

Große Namen, bekannte Gesichter und „Filme, die ich mir noch einmal ansehen würde“. Die Top 25 des 21. Jahrhunderts aus Sicht eines amerikanischen Filmkritikers. Vielleicht ein Anlass, mal wieder in der heimischen „Asservatenkammer“ zu stöbern?
Titelbild
Abenteuer Kino – mehr als nur Popcorn und Filmgenuss.Foto: iStock/demaerre
Von 8. November 2025

Die Welt ist im Wandel begriffen. Vieles verändert sich, teils in rasantem Tempo. Auch in Hollywood gab es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten große Veränderungen – und damit auch in den Filmen, die dort entstanden.

Der amerikanische Filmkritiker und Mitbegründer des Atlanta Film Critics Circle, Michael Clark, hat seit dem Jahr 1995 schon über 5.000 Filme besprochen. Für die Epoch Times gibt Clark in einer Artikelserie einen ganz privaten Blick auf seine 25 Lieblingsfilme in diesem Jahrhundert.

Für den zweiten Teil (hier finden Sie Teil 1) seiner Filmpentalogie gibt Clark vorweg den Hinweis, dass alle Branchenpreise und auch die Bestenlisten der Kritiker subjektiv seien. „Wenn jedoch viele Leute Jahr für Jahr dieselben mittelmäßigen Titel auswählen, ist es fair, zu dem Schluss zu kommen, dass dies nicht die ‚besten‘ Filme der jeweiligen Jahre waren.“

Clark meint, dass so mancher Oscargewinner regelmäßig in der oberen Hälfte der Listen mit dem Prädikat „Most Undeserving Best Picture Winners“ – „Die unwürdigsten Gewinner des besten Films“ – landet.

Zu solchen zählt Clark unter anderem „The King’s Speech – Die Rede des Königs“ (2010), „Slumdog Millionär“ (2008), „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ (2009) und „The Artist“ (2011). Doch um diese soll es hier nicht gehen. Unser Filmkritiker hatte seine eigenen Favoriten aus den letzten Jahren anzubieten …

„Gran Torino“ (2008)

Für Michael Clark brachte Clint Eastwood mit „Gran Torino“ einen seiner „wenigen wirklich hervorragenden Filme“ als Regisseur auf die Leinwand. Auch im schauspielerischen Bereich war der Film Eastwoods „tiefgründigste und eindrucksvollste“ Leistung, so die Ansicht des Filmkritikers. Doch kurz zur Handlung.

5. Oktober 2021 in Dallas, Texas – Walt Kowalskis „Gran Torino“ aus dem gleichnamigen Film in der Ausstellung „Clint Eastwood: A Cinematic Legacy“ im AT&T Global Headquarters Showcase. Foto: Cooper Neill/Getty Images für WarnerMedia

Walt Kowalski (Clint Eastwood), ein knallharter Koreakriegsveteran mit polnischen Wurzeln, lebt nach dem Tod seiner Frau allein in seinem Haus in einer heruntergekommenen Vorstadtsiedlung von Detroit.

Thao Vang Lor, ein Junge aus der von Walt verachteten Nachbarschaft und angehendes Mitglied einer koreanisch-amerikanischen Gang, versucht im Rahmen seines Aufnahmerituals, Kowalskis wertvollen 1972er Ford Gran Torino Sport aus der Garage zu stehlen. Dabei erwischt ihn der Veteran und vertreibt den Jungen mit seinem Gewehr.

[etd-related posts=“5214616″]

Als Thaos Familie, Menschen aus der südostasiatischen Volksgruppe der Hmong, davon erfährt, soll der Junge die Ehre der Familie wiederherstellen, indem er bei Walt die Schuld abarbeitet.

Eine ungewöhnliche Freundschaft entwickelt sich. Dann trägt es sich zu, dass Thao selbst zum Ziel der Gang wird – und von Walt gerettet wird. Dafür steht der Retter fortan auf der Todesliste der Gang.

„Der Film endet auf eine Art und Weise, wie es nur wenige von Eastwoods Filmen tun“, erklärt Filmkritiker Clark und verweist auf „einen höchst poetischen und passenden Abschluss“. No Spoiler – mehr wird nicht verraten.

„Inglourious Basterds“ (2009)

Ein Filmplakat von „Inglourious Basterds“ während einer Sondervorführung des Films am 18. August 2009 in New York City. Foto: Andrew H. Walker/Getty Images für The Weinstein Company

Im Jahr darauf beeindruckte Michael Clark vor allem ein künstlerisch überzogener Actionthriller des US-Kultregisseurs Quentin Tarantino mit Brad Pitt und einigen deutschsprachigen Top-Schauspielern wie Christoph Waltz, Til Schweiger oder Daniel Brühl.

In „Inglourious Basterds“ geht es um eine Geschichte, die in Frankreich zur Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges spielt. Laut Clark sei der Film übrigens der beste von Tarrantinos vier Historienfilmen (Inglourious Basterds, 2009 – Django Unchained, 2012 – The Hateful Eight, 2015 – Once Upon a Time in Hollywood, 2019). Doch worum gehts?

Lt. Aldo Raine (Brad Pitt) ist Leiter einer jüdischen Spezialeinheit aus Großbritannien, die in Frankreich hinter den Linien der deutschen Besatzer abgesetzt wird – um systematisch Nazis zu töten. In einem Coup sollen sogar Adolf Hitler und weitere Nazi-Größen in einem Kino während einer deutschen Filmpremiere ermordet werden. Doch wie die frei erfundene Geschichte ausgeht, wird nicht verraten.

[etd-related posts=“5217277,5217868″]

„Up in the Air – Wie im Flug“ (2009)

Nach dem erstaunlichen Doppelschlag seiner ersten beiden Werke (‚Juno‘, ‚Thank You for Smoking‘) fragten sich alle, ob Regisseur Jason Reitman (Sohn von Ivan Reitman) es ein drittes Mal schaffen könnte.

„Wie sich herausstellte, konnte er und hat es geschafft“, sagt Filmkritiker Clark und meint damit den 2009er-Erfolg „Up in the Air“ mit George Clooney in der Hauptrolle als professioneller „Kündiger“.

30. November 2009 in Westwood, Kalifornien – Schauspieler George Clooney bei der Premiere des Paramount-Pictures-Films „Up In The Air” im Mann Village Theatre. Foto: Kevin Winter/Getty Images

Clooney spielt den Subunternehmer Ryan Bingham, einen einsamen Wolf, der davon lebt, anderen Menschen ihre Kündigung zu offenbaren. Dafür fliegt Ryan von Stadt zu Stadt und übernimmt den unangenehmen Part, den die eigentlichen Firmen nicht übernehmen wollen.

Eines Tages wird ihm die neue Mitarbeiterin Natalie (Anna Kendrick) zur Seite gestellt, damit diese seine Arbeitsweise kennenlernt. Denn Natalie glaubt, dass es aus Kostengründen besser wäre, die Kündigungen per Videokonferenz zu erledigen.

Parallel zu all diesem Trubel jagt Ryan nach Vielfliegermeilen bei American Airlines und pflegt eine romantische, aber lose Reisebeziehung zu der attraktiven Vielflieger-Geschäftsreisenden Alex. Doch diese hat ein Geheimnis, das Ryan nicht kennt.

„Der dritte Akt liefert eine atemberaubende Wendung nach der anderen und markiert damit leider den Höhepunkt des jüngeren Reitman als Filmemacher“, verrät Clark – und mehr nicht.

„Inception“ (2010)

Der nächste Film auf Clarks Liste ist „Inception“, ein Science-Fiction-Thriller, den der Filmkritiker als den „komplexesten und anspruchsvollsten Film“ in der „glanzvollen Karriere“ des britisch-amerikanischen Erfolgsregisseurs Christopher Nolan (Batman-Trilogie, Oppenheimer) bezeichnet.

Laut Clark wird der Film recht unterschiedlich bewertet, von manchen vielleicht als „komplex und fesselnd“, von anderen möglicherweise als „kompliziert und verworren“. Als Hauptdarsteller ist Leonardo DiCaprio neben, laut Clark, „herausragenden“ Akteuren wie Joseph-Gordon Levitt, Marion Cotillard, Tom Hardy und Cillian Murphy zu sehen. Doch worum gehts?

[etd-related posts=“5243598,5221666″]

„Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein Hochstapler, der sich auf ‚Extraktion‘ spezialisiert hat. Er dringt in die Träume von Menschen ein, um ihre unterbewussten Geheimnisse zu stehlen. Dank seiner einzigartigen Talente ist er ein begehrter Agent in der Welt der Wirtschaftsspionage, doch diese Fähigkeit hat ihn auch alles gekostet, was er liebt“, beschreibt Clark den tragischen Protagonisten.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

„Hugo Cabret“ (2011)

1931, Bahnhof Montparnasse in Paris. Waisenkind Hugo (Asa Butterfield) lebt in einem Uhrenturm und in ständiger Gefahr, von Inspektor Gustave Dasté (Sacha Baron Cohen), dem Sicherheitschef des Bahnhofs, erwischt und ins Waisenhaus gebracht zu werden. Denn der Zwölfjährige finanziert sein Überleben durch kleine Diebstähle.

Doch da gibt es auch noch Isabelle (Chloë Grace Moretz), die Patentochter des Bahnhofsladenbesitzers für Spielzeug und Zauberartikel, Georges Méliès (Ben Kingsley) alias Papa Georges. Für die beiden abenteuerlustigen Kinder beginnt die Suche nach einem Geheimnis, das überraschenderweise auch etwas mit Papa Georges zu tun hat, der eigentlich ein bekannter früherer Filmpionier war.

Der Film von Regisseur Martin Scorsese basiert auf dem Roman „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ (2007) von Brian Selznick. „Hugo“ wurde für elf Oscars nominiert, von denen er fünf in den Bestkategorien Kamera, Szenenbild, Tonschnitt, Ton und visuelle Effekte gewinnen konnte. Michael Clark meint: „Scorsese und Drehbuchautor John Logan bewegen sich geschickt zwischen fantastischer Jugendliteratur und liebevoller Hommage an die Ursprünge des Mediums Film.“

[etd-related posts=“5218472,5230649″]

Diese Liebe zum Kino kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass der Filmpionier Georges Méliès (1861–1938) in Wirklichkeit existierte. Von seinen etwa 200 noch erhaltenen Filmen ist wohl der bekannteste „Die Reise zum Mond“ (1902), eine freie Adaption eines Romans des französischen Schriftstellers Jules Verne.

Ist „Hugo Cabret“ nun ein reiner Kinderfilm? Eher nicht, aber auch. Filmkritiker Clarks Expertise: „Der Film ist weder zu kompliziert für neugierige Kinder noch zu einfach für anspruchsvolle Erwachsene, sondern feiert das Leben, die Liebe und die Geschichte des Films mit akribischer Sorgfalt und ungezügelter Freude.“

Der Beitrag basiert auf „25 From 25: A Quarter Century of Great Movies Part 2 of 5“, erschienen auf theepochtimes.com.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion