Gebete statt Straßenkämpfe: Mord an Charlie Kirk bringt Amerikaner zusammen – und Menschen weltweit

Der Mord an Charlie Kirk in den USA beschäftigt Menschen weltweit – und bringt vielleicht eine Chance für Veränderungen. Am Sonntag gibt es erst einmal eine große Gedenkveranstaltung in einem Stadion bei Phoenix, Arizona.
Titelbild
2025, London: Demonstranten der Kundgebung „Unite The Kingdom” vor dem Parlamentsgebäude tragen ein Plakat mit dem Bild von Charlie Kirk während gleichzeitig eine Gegenkundgebung der Organisation Stand Up To Racism stattfand.Foto: Christopher Furlong/Getty Images
Von 17. September 2025

In Kürze:

  • „Jeder Einzelne kann jetzt entscheiden, ob dies ein Wendepunkt ist.“ (Spencer Cox, US-Gouverneur)
  • Menschen gedenken in London, Madrid, Alberta, vielen Städten der USA und weltweit.
  • ZDF-Berichte in Ideologie-Kritik
  • Vance-Ehepaar nimmt Kirk-Witwe bei der Hand
  • Die Weiterführung des Vermächtnisses

 

Die letzten Fragen, die am frühen Nachmittag des 10. September bei einer Veranstaltung in Orem, Utah, an den konservativen amerikanischen Politiker Charlie Kirk gestellt wurden, drehten sich um Transgender-Waffengewalt und Massenschießereien.

Kirk saß erst einige Minuten am „Prove Me Wrong-Table“ (Beweise-mir-das-Gegenteil-Tisch) und stellte sich den Fragen der Teilnehmer auf dem Campus der Utah Valley University, als ein Schuss fiel. Die Kugel, von dem Attentäter mit einem Gewehr mit Zielfernrohr von einem Dach aus in rund 130 Metern Entfernung abgefeuert, traf Kirk in den Hals.

Die rund 3.000 größtenteils jungen Menschen, die zum Auftakt der „American Comeback Tour“ von Kirks Organisation Turning Point USA gekommen waren, rannten in Panik auseinander. Charlie Kirk wurde von Sicherheitsleuten ins Krankenhaus gebracht. Doch auch die Ärzte konnten den 31-jährigen Familienvater von zwei Kleinkindern nicht mehr retten.

Für Sonntag, den 21. September, wurde eine öffentliche Gedenkveranstaltung im Football-Stadion der Arizona Cardinals angekündigt, der Arena von Glendale bei Phoenix, Arizona. Das Motto: „Ein Vermächtnis schaffen – in Erinnerung an Charlie Kirk.“ Auch Teile der politischen Prominenz Amerikas werden erwartet, inklusive des Präsidenten.

Der Podcaster Kirk ist gestorben.

Charlie Kirk starb bei einer Veranstaltung an der Universität Utah. Er war nicht nur bei Studenten sehr beliebt. Foto: Tess Crowley/The Deseret News/AP/dpa

Utah-Gouverneur hofft auf den „Turning Point“

Während Kirks Ermordung von manchen gefeiert wird, löste sie noch andere Ereignisse aus. Menschen fanden zusammen, um gemeinsam zu trauern und dennoch hoffnungsvoll nach vorn zu schauen. Der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, erklärte nach der Verhaftung des mutmaßlichen Attentäters: „Die Geschichte wird zeigen, ob dies ein Wendepunkt für unser Land ist, aber jeder Einzelne von uns kann jetzt selbst entscheiden, ob dies ein Wendepunkt für uns ist.“

Amerikanischen Medienberichten zufolge veranstalteten zahlreiche Universitäten im ganzen Land Trauerfeiern im Gedenken an Charlie Kirk. Auch in anderen Ländern fanden Menschen im Gedenken zusammen, wie in Alberta, Kanada.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Gedenken in London und Madrid – wirklichkeitsfremde Medienberichte in Deutschland

Auch in London zeigten Menschen ein Statement für Charlie Kirk. Am Freitagabend versammelten sich Hunderte in Whitehall zu einer Mahnwache mit Kerzenlicht, die von Turning Point UK, organisiert wurde. Ein Teilnehmer sagte gegenüber Medien: „Wir sollten nicht in einer Welt leben, in der man getötet wird, nur weil man eine Meinung hat.“ Auch am Samstag bei der großen „Unite The Kingdom“-Kundgebung (Vereinigt das Königreich) wurde der Mord an Charlie Kirk thematisiert. Geschätzt rund 150.000 Menschen nahmen an der Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude teil. Gleichzeitig fand eine Gegenkundgebung der Organisation „Stand Up to Racism“ (Steh auf gegen Rassismus) statt, mit 5.000 Teilnehmern.

2025, London – Demonstranten der Kundgebung „Unite The Kingdom“ vor dem Parlamentsgebäude tragen ein Plakat mit dem Bild von Charlie Kirk, während gleichzeitig eine Gegenkundgebung der Organisation Stand Up To Racism stattfand. Foto: Christopher Furlong/Getty Images

In Madrid gedachte die spanische Vox-Partei am 14. September bei der Veranstaltung „Europa Viva 25“ Charlie Kirk.

Über die Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Deutschland sagte Focus-online-Chefkorrespondent Ulrich Reitz: „Dieses Bild, was in deutschen Medien gezeichnet worden ist, von zwei Journalisten im ZDF, hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Und es hat auch mit Journalismus nichts zu tun, sondern ist blanker Agitprop.“ Man verbiege die Fakten, um die eigene linke Meinung zu bestätigen, so Reitz.

Der erfahrene Journalist und frühere Journalismuslehrer riet allen, sich Videos von Charlie Kirk anzusehen, um sich eine eigene Meinung zu bilden.

Das ist total faszinierend und man begreift sofort, dass hier eine Diskussionskultur stattfindet, eine offene Rede und Gegenrede, die sehr respektvoll ist und abläuft zwischen Menschen, die völlig unterschiedlicher Meinung sind.“

Nach Einschätzung von Reitz sei Kirk christlich tolerant gewesen. Den ZDF-Leuten warf er jedoch indirekt vor, sich herausgenommen zu haben, vor einem Millionenpublikum „menschenfeindliche, herabsetzende, herabwürdigende, diffamierende Urteile zu fällen“ und „politisches Framing für eine starke linke Ideologie, die man vertritt“.

Von Storch: „Ich bitte Sie, mit mir zu beten“

Während die Linksjugend Hannover zum Tod von Charlie Kirk von „einem gezielten Schuss“ in seinen Hals referierte, der „das Ende seiner rechtsradikalen, menschenverachtenden und ausbeuterischen Politik besiegelt“ habe, betete die sichtlich betroffenene AfD-Bundestagsfraktionsvize Beatrix von Storch, eine geborene Herzogin von Oldenburg, gemeinsam mit anderen vor der Amerikanischen Botschaft. Die Abgeordnete verwies auf die Lage in den USA: „In den Vereinigten Staaten brennen jetzt nicht die Straßen. Es gibt keinen Umsturz. Es gibt keine Gewalt. Es gibt Gebet. Und das ist, was Charlie Kirk von uns jetzt erwartet. Gebet für ihn, für seine Seele, für seine Familien. Ich bitte Sie mit mir zu beten: ‚Vater unser im Himmel…‘“ Charlie Kirk habe die Wahrheit gekannt, so von Storch, die Wahrheit gesprochen. „Und deswegen wissen wir, die Wahrheit ist durch Kugeln und Pistolen nicht zu stoppen.“

Amerikas gespaltene Gesellschaft

Beni Rae Harmony, Fernsehmoderatorin von WICS-ABC20 News in Springfield, Illinois, wurde suspendiert, weil sie in ihrer Sendung Charlie Kirk gedachte, den sie persönlich kannte. Kurz darauf kündigte sie bei dem Sender: „Ich sagte: ‚Also, dafür werde ich nicht bleiben.‘ Ich sagte: ‚Ich kündige und lasse mich nicht zum Schweigen bringen. Ich lasse mir nicht sagen, dass ich nicht über jemanden sprechen darf, der mir wichtig ist‘.“ Sie hatte dem Publikum gesagt: „Ich möchte, dass Sie wissen, dass es in Ordnung ist, wenn Sie traurig sind, dass es in Ordnung ist, wenn Sie trauern.“

Sie erklärte: „Vor zwei Tagen habe ich einen Mentor verloren, meinen ersten Chef – den ersten Menschen, der mir Selbstvertrauen gegeben und mich ermutigt hat, diesen Traum zu verfolgen, den Sie gerade sehen – Charlie Kirk.“ Die Moderatorin teilte den Zuschauern auch einige Worte mit, die „Charlie uns im Büro immer gesagt hat“:

„Wenn Gespräche aufhören, wenn Menschen verstummen, dann beginnt die Gewalt. Wenn ihr heute also eine Sache tut, dann tut sie mit Leidenschaft, mit Überzeugung. Steht für eure Freunde ein, steht für eure Überzeugungen ein und sprecht laut, auch wenn eure Stimme zittert. Eure Worte haben eine Bedeutung, eure Werte haben einen Sinn. Vergesst das nie.“

Der politische Mord an Charlie Kirk löste in Amerika – und über die Vereinigten Staaten hinaus – Entsetzen, Trauerbekundungen und Diskussionen über politische und mediale Verantwortlichkeiten und politische Gewalt aus.

Vizepräsident JD Vance, ein langjähriger Freund des Ermordeten und seiner Ehefrau, begleitete am 11. September mit seiner Frau Usha den Leichnam von Charlie Kirk und dessen Witwe Erika in der Air Force Two nach Hause nach Arizona. Das Ehepaar Vance stand ihr in diesen schweren Stunden bei – wie so viele Amerikaner.

Während viele trauerten, äußerten einige jedoch Worte der Häme und der Relativierung. Die Empörung war groß, in allen Teilen der Gesellschaft – und die Gesellschaft reagierte: Personen, die den Tod von Charlie Kirk im Internet feierten, wurden von ihren Arbeitgebern entlassen. Auch prominente Medienvertreter mussten bereits die Verantwortung für ihre Äußerungen übernehmen.

In Pensacola, Florida, hatten Unbekannte an der sogenannten Graffiti Bridge, ein sich ständig veränderndes lokales Wahrzeichen, ein Wandgemälde zu Ehren von Charlie Kirk mit Parolen verunstaltet wie: „Ein guter Nazi ist ein toter Nazi“ und „Freies Palästina“.

[etd-related posts=“5244782,5242276″]

Junge Leute wollten das so nicht stehen lassen und übersprühten die Parolen und ersetzten sie mit Bibelversen. Einer von ihnen erklärte gegenüber dem Sender „Fox“: „Viele der Leute, die seinen Tod bejubeln, stellen ihn gerne als Faschisten dar“, allerdings seien offene Debatten und freie Meinungsäußerung das genaue Gegenteil von Faschismus. „Tatsächlich ist es wohl das Faschistischste, was man tun kann, jemanden zum Schweigen zu bringen, insbesondere durch den Tod – jemanden, der anderer Meinung ist als man selbst.“

Am Sonntag trampelte ein junger Mann an der Gedenkstätte für Charlie Kirk am Hauptsitz von Turning Point USA in Phoenix, Arizona, durch die niedergelegten Blumen. Er trug ein ähnliches T-Shirt, wie der Attentäter vom 10. September. Ein Passant stoppte ihn schließlich und Sekunden später wurde der Täter festgenommen.

Präsident Trump sprach nach dem Attentat auf Kirk davon, dass die „radikale Linke“ mit ihrer „überhitzten Rhetorik direkt verantwortlich“ sei „für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land erleben“ und Vizepräsident JD Vance kündigte an, dass die Regierung in den nächsten Monaten „intensiv daran arbeiten“ werde, die Institutionen abzubauen, „die Gewalt und Terrorismus in unserem eigenen Land fördern“. Stephen Miller, der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, sagte: „Bei Gott, wir werden alle verfügbaren Ressourcen des Justizministeriums, von Homeland Security und der gesamten Regierung einsetzen, um diese Netzwerke zu identifizieren, zu stören, zu zerschlagen und zu zerstören.“

In den USA galt Charlie Kirk bei vielen als Brückenbauer zwischen den politischen Lagern in der Gesellschaft und suchte aktiv das Gespräch mit Andersdenkenden. Kirk fand eigenen Angaben zufolge Kraft in seinem christlichen Glauben, den er auch immer wieder in den Diskussionen vertrat. In einem dieser Tage viral gegangenen Video wurde Kirk gefragt, wie er in Erinnerung bleiben wolle. Ohne Zögern antwortete er: „Ich möchte für Mut und für meinen Glauben in Erinnerung bleiben. Das wäre das Wichtigste. Das Wichtigste ist mein Glaube in meinem Leben.“

[etd-related posts=“5242722,5245872″]

Seattle, 10. September 2025: Mit Kerzen und Gebeten gedenken Menschen während einer Mahnwache der Ermordung von Charlie Kirk am selben Tag an der Utah Valley University. Foto: David Ryder/Getty Images

Große Gedenkfeier am Sonntag

Viele in den USA sehen seine Ermordung in einer Linie mit der Ermordung des amerikanischen Baptisten-Pastors und Bürgerrechtlers Martin Luther King und feiern Charlie Kirk als konservativen Bürgerrechtler und Märtyrer für Redefreiheit und traditionelle Werte. Bei nicht wenigen Amerikanern werden in diesen Tagen wohl auch Erinnerungen an das missglückte Trump-Attentat im Juli 2024 in Butler geweckt.

Indessen wird die Idee von Charlie Kirk – der Kampf mit Worten für traditionelle und christliche Werte – nicht mit ihm sterben. Seine Witwe, Erika Kirk, hat in einem Videostatement angekündigt, das Vermächtnis von Charlie Kirk mit Turning Point USA fortzusetzen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion