Hunderte Shen-Yun-Künstler nehmen an Protestmarsch in New York teil

Warum fürchtet sich das mächtige kommunistische Regime in China vor einem amerikanischen Tanzensemble für klassischen chinesischen Tanz? „Shen Yun zeigt der Welt, wie China vor dem Kommunismus war“, erklärt Shen-Yun-Moderator Leeshai Lemish.
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Künstler von Shen Yun Performing Arts nehmen am 20. Juli 2025 in New York City an einem Marsch durch Chinatown, Manhatten, teil, der ein Ende der seit 26 Jahren andauernden Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas fordert.Foto: Benny Zhang/Epoch Times
Von , 22. Juli 2025

In Kürze:

Shen-Yun-Künstler sprechen über die Unterdrückung durch die Kommunistische Partei Chinas.

Verfolgte Familien in China nicht zu vergessen, ist ein Anliegen der Falun-Gong-Praktizierenden.

„Aufstehen und Stimme erheben“: Die in Amerika geborene Erste Tänzerin Angela Lin findet es „beängstigend“, dass China Amerikas Grundwerte angreift.


 

Am 20. Juli 2025 fand in New York City ein großer Protestmarsch zum 26. Jahrestag des Beginns der Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime in China statt. In diesem Jahr nahm zum ersten Mal auch eine Abordnung des New Yorker Tanzensembles Shen Yun Performing Arts an dem Umzug teil.

Das Ensemble für klassischen chinesischen Tanz ist Peking schon seit Langem ein Dorn im Auge. Kürzlich beendete Shen Yun erfolgreich seine 18. Welttournee – und das trotz „der systematischen Zunahme der Angriffe auf Falun-Gong-Praktizierende, einschließlich Shen Yun“, wie es der Erste Tänzer Piotr Huang beschrieb. Es war eine Welttournee der Superlative: 8 Tourneegruppen, 24 Länder, rund 200 Städte, circa 800 Shows und über 1 Million Zuschauer.

Shen Yun unterstützt Umzug durch Chinatown

Die Künstler von Shen Yun schlossen sich am vergangenen Sonntag in New York Tausenden Falun-Gong-Praktizierenden für einen Umzug durch Manhattans Chinatown an. Sie vereinten die Absicht, die Verfolgung ihres Glaubens durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu verurteilen, deren Beendigung zu fordern und die Amerikaner vor Chinas wachsendem Einfluss in den USA zu warnen.

Die Künstler von Shen Yun sprachen gegenüber der Epoch Times über die Gründe ihrer Teilnahme an dem Protestmarsch, der auch im Gedenken an die zahllosen Opfer der staatlichen Repression Chinas stattfand.

Für Angelia Wang, Erste Tänzerin bei Shen Yun, sei ihre Teilnahme an dem Umzug „eine andere Möglichkeit“ gewesen, ihre Stimme einzusetzen – und auch, um „meine Religionsfreiheit auszuüben“. Heute habe die KPCh Shen Yun im Visier, so die Weltklassetänzerin, doch morgen könne es bereits irgendeine andere Gruppe sein.

Ihr Künstlerkollege Huang wies auf eine Veränderung hin: „Früher dachten wir, die Verfolgung finde nur in China statt. Jetzt spüren wir sie vor unserer Haustür.“

20. Juli 2025, New York City: Die Erste Tänzerin Angelia Wang von Shen Yun Performing Arts nimmt an einem Demonstrationsumzug für die Beendigung der Verfolgung von Falun Gong in China teil. Foto: Benny Zhang/Epoch Times

Falun Gong ist eine spirituelle Disziplin, die zu einem Leben im Einklang mit den universellen Werten Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht ermutigt. Die KPCh fühlte sich in den 1990er-Jahren durch den enormen Zuspruch der Bewegung in der Bevölkerung in ihrem ideologischen Machtanspruch bedroht. Chinas damaliger oberster Führer, Jiang Zemin, ordnete im Sommer 1999 eine systematische Verfolgungskampagne gegen die Meditationsbewegung an. Der Plan war, sie innerhalb von drei Monaten vollständig zu vernichten. Das war vor 26 Jahren.

In den frühen Morgenstunden des 20. Juli 1999 kam es zu Massenverhaftungen von Falun-Gong-Praktizierenden in ganz China. In den Stadien des Landes wurden zigtausende Menschen zusammengetrieben und die Staatsmedien ergossen unablässig ihre monotone Propaganda über all ihre Kanäle in die chinesische Gesellschaft.

Seither ließ die Partei nichts unversucht, um die Chinesen gegen Falun Gong aufzubringen. Unzählige Menschen wurden eingekerkert, psychischen Umerziehungsmaßnahmen unterzogen, gefoltert und sogar getötet, oftmals durch Organraub – die illegale und gewaltsame Entfernung der inneren Organe eines lebenden Menschen zum Zweck des Verkaufs.

Seit 2006 tanzt Shen Yun für die Freiheit

Im Jahr 2006 gründeten Falun-Gong-Praktizierende in New York Shen Yun, das heute weltbekannte Tanzensemble für klassischen chinesischen Tanz. Ihr Ziel: die Wiederbelebung der 5.000-jährigen ursprünglichen chinesischen Zivilisation und die Aufdeckung der Verfolgung von Falun Gong in China durch die darstellenden Künste.

Peking reagierte prompt und schickte bereits 2007 rund 60 Tanzgruppen ins Ausland. Sie sollten die Botschaft von Shen Yun übertönen und eine übermächtige Konkurrenz zu dem Ensemble bilden, um es am Wachsen zu hindern. Dies stellte sich schließlich als ein kostspieliger Fehlschlag dar.

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Doch in den vergangenen Jahren hat das Regime seine Strategie zur Unterdrückung von Falun Gong und Shen Yun im Ausland geändert. Jüngste Informationen von Informanten enthüllten einen geheimen Plan, den Staats- und Parteichef Xi Jinping 2022 zur Umsetzung befohlen hatte. Dieses Mal sollten die Agenten der Partei die westlichen Medien und sogar amerikanische Gerichte dafür benutzen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und die Amerikaner gegen Shen Yun und Falun Gong aufzubringen.

Dieser Plan wurde in den vergangenen Jahren konkretisiert: Shen Yun wurde das Ziel von Spionage, Gerichtsprozessen, Verfolgung und Propaganda. Allein im vergangenen Jahr erhielten die Künstler etwa 100 Gewaltandrohungen.

20. Juli 2025, New York City: Falun-Gong-Praktizierende begleiten in Form einer Marschkapelle einen Umzug in Manhattans Chinatown anlässlich des 26. Jahrestags des Beginns der Verfolgung der spirituellen Disziplin in China. Foto: Larry Dye/Epoch Times

Leeshai Lemish, Moderator bei Shen Yun, erklärte gegenüber der Epoch Times, warum das Pekinger Regime Shen Yun so fürchtet: „Shen Yun zeigt der Welt, wie China vor dem Kommunismus war, wie China unter dem Kommunismus ist und wie China ohne Kommunismus sein könnte.“ Wie Lemish erklärte, werte Peking das als eine „Bedrohung für die Legitimität“ des kommunistischen Regimes.

3. Dezember 2024, Middletown, New York: Ellie Rao, Erste Tänzerin bei Shen Yun, hält ein Foto ihrer Eltern in den Händen. Ihr Vater Zhuoyuan Rao wurde in China verhaftet, als sie vier Jahre alt war – wegen seines Glaubens an Falun Gong. Wenige Wochen später war er tot. Foto: Samira Bouaou/Epoch Times

Für Chinas verfolgte Familien

20. Juli 2025, New York City: Sun Hung-wei, Erster Tänzer bei Shen Yun, in Manhattans Chinatown. Foto: Benny Zhang/Epoch Times

Der 20. Juli als Gedenktag liege den Künstlern von Shen Yun ausgesprochen am Herzen. Wie Lemish erklärte, habe eine Umfrage innerhalb des Ensembles ergeben, dass 92 Künstler direkt von der Verfolgung betroffen seien. Hier sei etwa der Erste Tänzer Sun Hung-wei genannt, der mit sechs Jahren miterleben musste, wie die Polizei in China sein Elternhaus stürmte.

Sein Vater schickte den Jungen und seinen älteren Bruder in ein kleines Zimmer und sagte ihnen, sie sollten drinnenbleiben. Während die beiden Kinder in dem Zimmerchen still vor sich hin weinten, verschleppte die Polizei ihre Mutter. Sie wurde später zu sieben Jahren Haft verurteilt, nur weil sie Falun Gong praktizierte.

Auch nachdem seine Mutter aus dem Gefängnis entlassen worden war, hörte die Verfolgung nicht auf. Sie wurde unter Druck gesetzt, sollte Dokumente unterschreiben, in denen sie versprach, ihrem Glauben abzuschwören. Sonst würde ihr Sohn von der Schule fliegen, drohte die Polizei.

Um ihren jüngsten Sohn zu schützen, entschied sich die Familie, ihn nach Taiwan zu schicken, wo er Jahre zuvor geboren worden war, um die Ein-Kind-Politik Chinas zu umgehen. Von dort aus gelangte er später in die Vereinigten Staaten.

Für Sun ist der 20. Juli ein Tag, um Bewusstsein für die Verfolgung zu schaffen, die in China tagtäglich stattfindet – und um zu helfen, das Leiden betroffener Familien in China zu beenden.

Auch die Familie von Ethan Guo, ebenfalls Erster Tänzer bei Shen Yun, wurde von der Verfolgung berührt. Als er ein Jahr alt war, fiel sein Großvater in China dem Regime zum Opfer.

Sich an seine Zeit in der sogenannten Volksrepublik erinnernd, sagte Guo gegenüber Epoch Times, dass der Himmel düster gewesen sei, jedes Jahr um den 20. Juli herum. „Das war einfach unheimlich.“

20. Juli 2025, New York City: Ethan Guo, Erster Tänzer bei Shen Yun, beim Umzug durch Chinatown, Manhattan. Der Protestmarsch erinnerte an die auch heute noch andauernde Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime und fordert ein Ende der Verbrechen. Foto: Benny Zhang/Epoch Times

„Wir müssen aufstehen und unsere Stimme erheben!“

Angela Lin wuchs in der Freiheit Amerikas auf. Von Kindheit an besuchte sie viele Shen-Yun-Aufführungen. Später studierte sie selbst klassischen chinesischen Tanz an Shen Yuns Fei Tian Academy of the Arts in New York. Sie besuchte auch das Fei Tian College und schloss ihr dortiges Studium mit magna cum laude ab. Derzeit macht sie ihren Master of Fine Arts – und gleichzeitig tritt sie bei Shen Yun als Erste Tänzerin auf.

Wie die junge Frau erklärte, habe sie viele Freunde, die in China schikaniert worden seien. Manche hätten auch Familienangehörige durch die Verfolgung verloren. Die Tatsache, dass sich Pekings Unterdrückung nun in der freien Welt ausbreite, sei „sehr besorgniserregend“, meinte Lin, „sehr beängstigend“. Das greife Amerikas Grundwerte an, wie die Meinungs- und Religionsfreiheit, sagte die in Los Angeles geborene Tänzerin: „Wir müssen aufstehen und unsere Stimme erheben!“

20. Juli 2025, New York City: Der Umzug der Falun-Gong-Praktizierenden durch Chinatown, Manhattan, fordert ein Ende der seit 26 Jahren andauernden Verfolgung und das Ende der Kommunistischen Partei Chinas. Foto: Larry Dye/Epoch Times

Für die Grundrechte Amerikas

Wie Leshai Lemish erklärte, würden die Darsteller von Shen Yun durch ihre Teilnahme an dem Protestumzug auch die Grundrechte Amerikas verteidigen. Der Moderator verwies darauf, dass es nicht nur Shen-Yun-Künstler und ihre Familien seien, die Drohungen von der KPCh erhalten würden. Chinas transnationale Repression richte sich gegen jeden, „der es wagt, sich für Falun Gong oder Shen Yun einzusetzen und sich gegen die Unterdrückung zu äußern“. Dies schließt Abgeordnete, Senatoren, aufführende Theater, das Weiße Haus, das FBI und das US-Außenministerium ein.

Tage zuvor noch sprach der republikanische US-Kongressabgeordnete Chris Smith auf einem Forum von „transnationalem Terrorismus“ durch Chinas Regime.

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Lemish sagte: „Wir sind alle miteinander verbunden, denn wenn etwa der Organraub in China nicht aufhört, wie viele Amerikaner werden dann unwissentlich zu Komplizen von Mord, weil sie Organe von einem Gewissensgefangenen erhielten, ohne davon zu wissen?“

Angesichts der Tatsache, dass das kommunistische Regime weiterhin die US-Gesellschaft infiltriere und demokratische Systeme manipuliere, „sollten wir Schulter an Schulter stehen, um unsere Freiheiten zu verteidigen“ – und auch um „die Freiheiten des chinesischen Volkes zu verteidigen“. Man sollte „versuchen, ihnen zu helfen, möglichst viel davon zurückzugewinnen – und den Verlust an Menschenleben zu stoppen, der schon viel zu lange andauert“.

20. Juli 2025, New York City: Der Moderator von Shen Yun Performing Arts, Leeshai Lemish, nimmt an einem Protestmarsch durch Manhattans Chinatown teil, der ein Ende der seit 26 Jahren andauernden Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas fordert. Foto: Benny Zhang/Epoch Times

Worte der Unterstützung

Spricht man mit Zuschauern des Umzugs in Chinatown, hört man Worte der Unterstützung, Unterstützung für Falun Gong und dessen Einsatz für die Freiheit.

Fu Shuai, ein Chinese aus Chicago, erklärte, er habe bereits mehrere Aufführungen von Shen Yun gesehen und meinte, dass es „verrückt“ sei, dass die KPCh die Künstler selbst im Ausland bedrohe. „Die Aufführungen drücken Wahrhaftigkeit, Mitgefühl und Nachsicht aus und erzählen, wie die KPCh Falun Gong verfolgt“, erklärte Fu und teilte seine Erinnerungen an Shen-Yun-Veranstaltungen. Dort habe er gesehen, „wie das westliche Publikum aus tiefstem Herzen applaudiert“ habe, so der Chinese.

Ein Mann, der nur seinen Nachnamen mit Ye bekanntgab, sagte, dass er die Falun-Gong-Praktizierenden dafür bewundere, dass sie Jahr für Jahr unermüdlich nach Chinatown kämen, um auf die Verfolgung durch die KPCh aufmerksam zu machen. Ye stammt ursprünglich aus China und hat in den 1990er-Jahren den Aufstieg von Falun Gong miterlebt – und auch, wie es trotz der gewaltsamen Verfolgung und Propaganda der KPCh nie ausgelöscht werden konnte.

„Sehen Sie, nach 26 Jahren gibt es immer mehr Praktizierende, darunter auch viele junge Menschen. Die Menschen wissen, worum es bei Falun Gong geht, egal, wie sehr die KPCh versucht, sie zu verleumden“, meinte Ye. Denn: „Gott wacht über sie.“

20. Juli 2025, New York City: Eine Gruppe von Shen-Yun-Tänzerinnen beim Umzug durch Chinatown, Manhattan. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Adhiraj Chakrabarti

Epoch Times ist ein langjähriger Medienpartner von Shen Yun Performing Arts.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Hundreds of Shen Yun Artists Join March in New York, Warn of CCP’s Repression in America“. (deutsche Bearbeitung sm)



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