US-Beauftragter über die Grenzpolitik: „Die katholische Kirche liegt falsch“
In Kürze:
- Die katholischen Bischöfe in den USA kritisierten offen die Grenzpolitik der Trump-Regierung.
- Der Grenzbeauftragte Tom Homan widersprach deren Argumenten entschieden.
- Aus Sicht von Homan sei auch die Botschaft wichtig, die die Grenzpolitik den illegalen Einwanderern vermittelt.
- Vizepräsident JD Vance kritisiert ebenfalls die Haltung der katholischen Bischöfe.
Die Kritik der katholischen Kirche an der Politik der Trump-Regierung in Bezug auf illegale Einwanderung sei „falsch“. Das sagte der Grenzbeauftragte Tom Homan am 14. November gegenüber Reportern.
„Sichere Grenzen retten Leben. Ich wünschte, die katholische Kirche würde das verstehen. Wir haben das Recht, unsere Grenzen zu sichern, genauso wie sie das Recht haben, ihre Einrichtungen zu sichern“, sagte Homan. Er fügte hinzu:
„Man kann ihre Einrichtungen nicht betreten, ohne verhaftet zu werden. Tatsächlich sind die Strafen für das Betreten ihrer Einrichtungen viel schlimmer als unsere. Die katholische Kirche liegt also falsch. Es tut mir leid. Ich bin mein Leben lang Katholik. Ich sage das nicht nur als Grenzbeauftragter. Das sage ich als Katholik. Ich denke, sie sollten sich darum kümmern, die katholische Kirche in Ordnung zu bringen.“
Katholische Bischöfe „beunruhigt“
Homan reagierte damit auf eine „Sondermitteilung“ vom 12. November der US-Konferenz der katholischen Bischöfe (USCCB). Darin zeigte sich die Gruppe „beunruhigt“ über das Klima der Angst und Unsicherheit hinsichtlich Fragen der Profilerstellung und der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen unter den Anhängern der Kirche.
Homan sagte, dass unter der Biden-Regierung mehr als 4.000 illegale Einwanderer auf ihrer Reise in die USA ums Leben gekommen seien, was einen „historischen Rekord“ darstelle. Gleichzeitig seien mehr als eine Viertelmillion Amerikaner an Fentanyl gestorben, was ebenfalls einen „historischen Rekord“ darstelle. Laut Daten des Centers for Disease Control and Prevention (Nationale Gesundheitsbehörde der Vereinigten Staaten) sind schätzungsweise mehr als 270.000 Menschen zwischen 2021 und 2024 an einer Überdosis Fentanyl gestorben.
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In ihrer Botschaft erklärte die USCCB, dass sie sich gegen die „wahllose Massenabschiebung“ von Menschen ausspricht und für ein Ende der „entmenschlichenden Rhetorik und Gewalt“ gegenüber illegalen Einwanderern und Strafverfolgungsbeamten betet.
„Wir sind betrübt über den Stand der aktuellen Debatte und die Verunglimpfung von Einwanderern. Wir sind besorgt über die Bedingungen in Haftanstalten und den mangelnden Zugang zu Seelsorge. Ebenso bedauern wir, dass einige Einwanderer in den Vereinigten Staaten willkürlich ihren Rechtsstatus verloren haben“, hieß es.
„Wir sind beunruhigt über die Bedrohung der Unantastbarkeit von Gotteshäusern und der besonderen Natur von Krankenhäusern und Schulen. Wir sind betrübt, wenn wir Eltern begegnen, die Angst haben, inhaftiert zu werden, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen, und wenn wir versuchen, Familienmitglieder zu trösten, die bereits von ihren Angehörigen getrennt wurden.“
Welche Botschaft vermittelt die Grenzpolitik?
Die USCCB erklärte, dass die USA zwar die Verantwortung haben, ihre Grenzen zu regulieren, aber auch ein gerechtes und geordnetes Einwanderungssystem zum Wohle der Allgemeinheit einrichten müssen.
Homan sagte, die Ansichten der Organisation würden eine falsche Botschaft über die Rechtsstaatlichkeit vermitteln. Er verwies auch auf den Preis, den illegale Einwanderer zahlen müssen, um die Reise in die Vereinigten Staaten anzutreten.
„Ihrer Meinung nach sollten wir also der ganzen Welt folgende Botschaft vermitteln: ‚Wenn Sie illegal die Grenze überqueren, was eine Straftat ist, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wenn du nach einem ordentlichen Verfahren von einem Bundesrichter zur Ausweisung verurteilt wirst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, denn es sollte keine Massenabschiebungen geben‘“, so Homan.
„Wenn das die Botschaft ist, die wir der ganzen Welt vermitteln, werden die Menschen weiterhin ihr Leben riskieren, um in das großartigste Land der Welt zu kommen“, fügte Homan hinzu. „Sie werden ihre gesamten Ersparnisse einem kriminellen Kartell übergeben.“
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Leavitt widersprach dem Papst
Die USCCB ist eine Versammlung von Bischöfen, die sich laut der Website der Organisation für die Förderung und Durchführung katholischer Aktivitäten in den Vereinigten Staaten einsetzt, darunter auch die Betreuung illegaler Einwanderer. Die Sonderbotschaft der Gruppe war die erste seit 2013. Bei ihrer Abstimmung erhielt die Botschaft 216 Ja-Stimmen von den Konferenzmitgliedern. Fünf stimmten dagegen, drei enthielten sich.
Die Botschaft folgt auf die Kritik, die Papst Leo XIV. im September an der Einwanderungspolitik der Trump-Regierung äußerte. „Jemand, der sagt, ich bin gegen Abtreibung, aber ich bin mit der unmenschlichen Behandlung von Einwanderern in den Vereinigten Staaten einverstanden, ich weiß nicht, ob das pro-life [lebensbefürwortend] ist“, sagte Leo, der erste amerikanische Papst, am 30. September.
Während einer Pressekonferenz Anfang Oktober widersprach die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, den Äußerungen des Papstes.
„Ich würde bestreiten, dass es unter dieser Regierung eine unmenschliche Behandlung illegaler Einwanderer in den Vereinigten Staaten gibt“, sagte sie. „Unter der vorherigen Regierung gab es jedoch erhebliche unmenschliche Behandlungen illegaler Einwanderer, da sie über unsere südliche Grenze der Vereinigten Staaten verschleppt, vergewaltigt, geschlagen und in vielen Fällen getötet wurden.“
„Diese Regierung versucht, die Gesetze unseres Landes auf möglichst humane Weise durchzusetzen, und wir halten uns an das Gesetz“, sagte sie.
Klage der USCCB
Im Februar reichte die USCCB eine Klage gegen die Trump-Regierung ein, weil diese die Finanzierung ihres Flüchtlingsumsiedlungsprogramms eingestellt hatte. Mit diesem Programm unterstützte die USCCB die Integration von Einwanderern in den Vereinigten Staaten. Die Flüchtlinge hatten Anspruch auf Bundesmittel als Übergangsunterstützung für bis zu 90 Tagen, was laut der Klage für die Einrichtung eines neuen Zuhauses unerlässlich war.
Als die Trump-Regierung das Programm im Januar aussetzte, befanden sich laut der Klage mehr als 6.700 Einwanderer, die der USCCB von der Regierung zugewiesen worden waren, noch in ihrer 90-tägigen Übergangsphase.
Die Aussetzung führte dazu, dass die USCCB „Millionen US-Dollar an ausstehenden unbezahlten Erstattungen für bereits erbrachte Leistungen für Einwanderer“ habe. Wöchentlich würden weitere Millionen hinzukommen. Zudem sei ungewiss, ob künftige Erstattungen gezahlt werden oder das Programm jemals wieder aufgenommen wird.
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Vizepräsident kritisiert ebenfalls katholische Bischöfe
Das Verfahren in diesem Fall wurde im Juli auf Antrag der USCCB ausgesetzt, nachdem die Organisation und die Bundesregierung eine Vereinbarung getroffen hatten, um die Beteiligung der Gruppe am Flüchtlingsumsiedlungsprogramm auslaufen zu lassen.
In einem Interview mit „Fox News“ im Februar kritisierte der Vizepräsident und Katholik JD Vance die katholischen Bischöfe und sagte, er sei enttäuscht, weil sie „keine guten Partner bei der Durchsetzung einer vernünftigen Einwanderungspolitik“ gewesen seien. Zudem hätten sie mehr als 100 Millionen US-Dollar (86 Millionen Euro) für die „Neuansiedlung illegaler Einwanderer“ ausgegeben.
„Man liebt seine Familie, dann liebt man seinen Nachbarn, dann liebt man seine Gemeinde und dann liebt man seine Mitbürger im eigenen Land“, sagte Vance. „Danach kann man sich auf den Rest der Welt konzentrieren und ihm Priorität einräumen.“
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „‚Catholic Church Is Wrong‘ on Illegal Immigration, Homan Says“. (Übersetzung und deutsche Bearbeitung mf)
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