Razzia gegen organisierte Kriminalität und Mafia

Viele Mitglieder der italienischen organisierten Kriminalität in Deutschland leben in Baden-Württemberg. Eine Razzia richtet sich jetzt gegen sie. Auch in weiteren Ländern laufen Durchsuchungen.
Mehrere Hundert Polizisten gehen mit einer Razzia gegen die Mafia vor. (Symbolbild).
Mehrere Hundert Polizisten gehen mit einer Razzia gegen die Mafia vor. (Symbolbild).Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times1. April 2025

Mehrere Hundert Polizisten gehen in vier Bundesländern mit einer Razzia gegen Mafia und organisierte Kriminalität vor. Das teilte die Polizei in Aalen mit. Demnach laufen Untersuchungen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und auch in Italien. Es habe Festnahmen gegeben. Genaue Orte der Durchsuchungsmaßnahmen in Wohnobjekten nannte ein Polizeisprecher nicht.

Die Razzia laufe in mehreren Landkreisen in Baden-Württemberg, sagte der Polizeisprecher. Darunter seien der Rems-Murr-Kreis, der Kreis Ludwigsburg und der Großraum Stuttgart.

Der Einsatz gehe auf eine Ermittlungskooperation mit den italienischen Behörden zur Bekämpfung der Mafia und organisierten
Kriminalität zurück. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei luden zu einer Pressekonferenz für 14.00 Uhr im Landratsamt in Waiblingen ein.

Baden-Württemberg ist Aktionsraum der Mafia

Nach einer letzten Auskunft des Innenministeriums (April 2024) leben in Baden-Württemberg rund 170 Personen, die das Landeskriminalamt Baden-Württemberg der organisierten Kriminalität zurechnet. Tätige Mafiaorganisationen seinen `Ndrangheta, Cosa Nostra, Camorra und Sacra Corona Unita. Die regionale Verteilung der rund 170 Personen zeige eine Häufung im Bodenseeraum und im Großraum Stuttgart.

Nicht nur als Rückzugsraum, sondern auch als Aktionsraum nutzten kriminelle Organisationen nach Art der italienischen Mafia die wirtschaftlich und geografisch günstige Lage Baden-Württembergs. Das Spektrum der Straftaten geht laut Ministerium dabei vom betrügerischen Handeln mit Lebensmitteln über den illegalen Rauschgifthandel, Waffendelikte und Geldwäsche bis hin zum Steuerbetrug.

In Baden-Württemberg sei bislang keine Zusammenarbeit von verschiedenen Gruppierungen festgestellt worden, hieß es in der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der FDP im Landtag. Experten italienischer Antimafiabehörden vertreten jedoch die Auffassung, dass die Gruppierungen bei Erforderlichkeit und beiderseitigem Vorteil auch temporär beziehungsweise im Einzelfall zusammenarbeiten. (dpa/red)



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