Bucheckern: Kleine Kraftpakete aus dem Wald

In Kürze:
- Bucheckern sind sehr nährstoffreich und enthalten hochwertige Fette sowie Mineralien und Vitamine.
- Roh sollten sie nur in kleinen Mengen verzehrt werden, da sie leicht giftig sind.
- Geröstet oder gebacken sind sie gut bekömmlich.
- Bucheckern sind vielseitig verwendbar, sowohl in der Küche als auch zur Dekoration.
Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist der wohl am häufigsten vorkommende Baum in unseren mitteleuropäischen Wäldern. Schon die Kelten verehrten ihn als Baum der Weisheit, des Wissens und des Schutzes. Im Jahr 2022 wurde die Rotbuche zum Baum des Jahres auserkoren.
Wer jetzt im Herbst durch Laubwälder wandert, wird neben Eicheln und Pilzen auch auf die Samen der Buche – die Bucheckern – stoßen. Doch nicht unter jeder Buche sind sie zu finden, denn erst im Alter von mindestens 40 bis 50 Jahren beginnt der Laubbaum, Samen auszubilden. Zuvor steckt er seine ganze Energie in das Wachstum und kann dabei bis zu einem halben Meter pro Jahr zulegen. Besonders viele Baumnüsschen trägt die Buche alle fünf bis acht Jahre.
Die scharf dreikantigen Nussfrüchte sind von einer braunglänzenden Schale umgeben und verstecken sich meist zu zweit unter einer vierlappigen, stacheligen Hülle, die sich öffnet, sobald die Nüsse reif sind. Sowohl die kleinen Nüsse als auch ihre Hüllen können gesammelt und vielseitig verwendet werden.
So werden Bucheckern genießbar
Bucheckern stecken voller Nähr- und Vitalstoffe und dienten dem Menschen in früheren Zeiten als wichtige Nahrungsquelle in der kalten Jahreszeit. Sie bieten eine hohe Energiedichte mit einem Fettgehalt von rund 50 Prozent, der vorwiegend aus gesunden ungesättigten Fettsäuren besteht. Sie sind besonders reich an Mineralstoffen wie Zink und Eisen und haben auch bei den B-Vitaminen die Nase vorn, insbesondere bei B1 und Folsäure.
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Damit sich Bucheckern zum Verzehr eignen und wir von ihren wertvollen Inhaltsstoffen profitieren können, sollten sie vor der Verwendung kurz erhitzt werden. Sie enthalten nämlich Fagin (Trimethylamin), einen leicht giftigen Stoff, der in größeren Mengen zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Außerdem befinden sich ein Blausäure-Glykosid sowie Oxalsäure in den kleinen Kernen.
Werden die Nüsse mit Wasser überbrüht, geröstet und/oder gebacken, so bauen sich diese Stoffe ab. Sie sind dann unbedenklich für den Verzehr geeignet. In kleinen Mengen sind Bucheckern auch roh genießbar. Bei einem Waldspaziergang kann man sie auch gleich frisch knabbern, wenn man es dabei nicht übertreibt.
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Bucheckern säubern und schälen
Wer die nussigen Kerne der Bucheckern genießen möchte, muss sie vorher schälen. Am besten gelingt dies, wenn sie nass sind.
- Die gesammelten Bucheckern von Blättern und kleinen Ästen säubern.
- Anschließend die Bucheckern in eine Schüssel füllen und mit kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen. Hohle Bucheckern, die oben aufschwimmen, aussortieren und in den Biomüll geben. Bucheckern, die zu Boden sinken, enthalten die Samen.
- Die Bucheckern durch ein Sieb abgießen und auf ein Küchentuch legen. In feuchtem Zustand lässt sich die nun aufgeweichte Schale mit einem spitzen Messer besonders gut entfernen.
Bucheckern rösten
Durch das Rösten werden die Bucheckern nicht nur bekömmlich, sondern sie entfalten auch ein besonders nussiges Aroma:
- Eine Edelstahlpfanne erhitzen, dann die Hitze etwas reduzieren.
- Die geschälten Bucheckern in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze langsam etwa 5 Minuten rösten. Dabei regelmäßig umrühren, damit sie nicht anbrennen.
Tipp: Die Pfanne nicht zu voll machen – die Nüsse sollen gleichmäßig geröstet werden. - Sobald sie fertig geröstet sind, die Bucheckern auf einem Teller ausbreiten und auskühlen lassen.
- Beim Rösten löst sich ein feiner Flaum von den Kernen, der kleine Knäuel bildet – diese einfach nach dem Rösten entfernen.
- Optional: Für eine besonders feine Konsistenz kann das braune Häutchen abgelöst werden, indem man die gerösteten Kerne sanft zwischen den Fingern verreibt.
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Bucheckern in der Küche und als Deko
Bucheckern lassen sich vielseitig verwenden. Geröstet sind sie ein nussiger Knabbersnack für zwischendurch, sie schmecken aber auch in Salaten, Müslis oder als Dekoration auf Backwaren. Vermahlt man die gerösteten Nüsse zu feinem Mehl, so ergeben sie eine glutenfreie Mehlalternative, die zum Backen von Kuchen, Pfannkuchen und Brot verwendet werden kann. Aus gerösteten und gemahlenen Bucheckern kann man zudem einen kaffeeähnlichen Ersatz herstellen, der frei von Koffein ist.
Besonders lecker schmeckt ein Pesto aus gerösteten Bucheckern. Es eignet sich als Brotaufstrich, passt zu Nudeln oder auch zu Desserts. Als Geheimtipp unter Feinschmeckern und Köchen gilt Bucheckernöl. Das hochwertige Öl wird aus den gerösteten Kernen kalt gepresst und verfeinert mit seinem angenehm nussigen Geschmack Salate sowie Pilz- und Wildgerichte, passt aber auch zu Kartoffeln und Desserts. In alten Zeiten wurde das Öl übrigens als Brennstoff für Lampen verwendet.
Weiterhin eignen sich die Fruchthüllen der Bucheckern wunderbar zum Basteln und Dekorieren. Sie sind ein Highlight in Türkränzen oder floristischen Tischgestecken und ergeben, kombiniert mit anderen Fundstücken aus der Natur wie Blättern, Eicheln, Kastanien oder Hagebutten, stimmungsvolle herbstliche und vorweihnachtliche Accessoires für drinnen und draußen. Auch mit Kindern lässt sich daraus viel Kreatives gestalten – ob Mobiles, Girlanden oder kleine Wichtel. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.






















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