Chronische Krankheiten und Stoffwechselstörungen – das können Sie dagegen tun
In Kürze:
- Stoffwechselstörungen drehen sich in erster Linie um zwei Kernprobleme: Insulinresistenz und chronische Entzündungen.
- Beide können zu systemischen Stoffwechselproblemen und langfristig zu chronischen Erkrankungen führen.
- Die Zeichen einer frühen Funktionsstörung sind subtil und umfassen unter anderem Zahn- und Hautprobleme und Gewichtszunahme.
- Der Lebensstil ist in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung, was die althergebrachten Mittel wie gesunde Ernährung und Sport besonders wirksam macht.
Die meisten chronischen Krankheiten treten nicht plötzlich auf – sie beginnen mit einer Fehlfunktion des Stoffwechsels. Wenn der Körper Nahrung nicht effizient in Energie umwandeln kann, kann sich dies in verschiedenen Bereichen bemerkbar machen. Beispielsweise könnten Haut und Zähne leiden und sogar Erkrankungen wie Alzheimer, Krebs und Depressionen auftreten.
„Ich glaube, dass der Stoffwechsel – und Gesundheit und Krankheit in diesem Bereich – eine der Hauptursachen für chronische Erkrankungen ist, denen wir im 21. Jahrhundert gegenüberstehen“, sagte Dr. Robert Lufkin gegenüber Epoch Times. Er ist Professor an der medizinischen Fakultät der University of California in Los Angeles und der University of Southern California sowie Bestsellerautor.
Wie sich Stoffwechselschäden ausbreiten
Obwohl die Begriffe Stoffwechselerkrankung und Stoffwechselstörung oft synonym verwendet werden, sind sie nicht dasselbe. Zu den Erkrankungen gehören solche wie Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit oder Fettleber. Sie haben klare Diagnosekriterien und Interventionen. Störungen beziehen sich hingegen auf frühe Stoffwechselungleichgewichte wie Insulinresistenz oder Prädiabetes, die vielleicht noch nicht als Krankheit gelten, aber auf ein zukünftiges Risiko hinweisen.
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„Kurz gesagt, Störungen gehen oft einer Erkrankung voraus“, sagte Lufkin.
Stoffwechselstörungen drehen sich in erster Linie um zwei Kernprobleme: Insulinresistenz und chronische Entzündungen. Wenn Zellen insulinresistent werden, schüttet die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin aus, um dies zu kompensieren. Das kann den Körper überfordern und zu systemischen Stoffwechselproblemen beitragen.
Herz: Anhaltend erhöhte Insulin- und Glucosewerte schädigen die innere Schicht der Blutgefäße und fördern Arterienverhärtung, Bluthochdruck und Plaquebildung. Diese Faktoren erhöhen das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Krebs: Insulin kann als Wachstumsfaktor wirken. Anhaltend hohe Insulin– und Hormonspiegel signalisieren den Zellen, zu wachsen und sich zu teilen. Dadurch entsteht ein Umfeld, das das Wachstum bösartiger Tumore begünstigt.
Gehirn: Stoffwechselstörungen spielen eine so zentrale Rolle beim kognitiven Verfall, dass die Alzheimer-Krankheit manchmal als Typ-3-Diabetes bezeichnet wird. Insulinresistenz im Gehirn beeinträchtigt, wie der Körper Glucose bei der Energiegewinnung verwendet, was zu oxidativem Stress und der Bildung toxischer Plaques führen kann. Chronische Entzündungen, die durch eine schlechte Blutzuckerkontrolle entstehen, sind ebenfalls ein treibender Faktor für Depressionen und Angststörungen.
Leber: Überschüssige Glucose und Fett überlasten die Leber und zwingen sie, den Überschuss als Fett zu speichern. Das kann zu einer Fettlebererkrankung führen, die schließlich zu Fibrose und Zirrhose fortschreiten kann.
Subtile Anzeichen einer frühen Funktionsstörung
Bevor sich eine Stoffwechselerkrankung vollständig entwickelt, sendet der Körper normalerweise subtile Signale aus.
Zahnprobleme wie Karies können schon lange vor einer Diabetes-Diagnose auf ein frühes Stoffwechselungleichgewicht hinweisen. Das hat damit zu tun, dass eine schlechte Stoffwechselgesundheit und Karies beide ernährungsbedingt sind. Ein besonders wichtiger Faktor ist der häufige Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten.
Auch die Haut kann frühe Anzeichen liefern. Hautanhängsel und Acanthosis nigricans – dunkle, samtige Flecken, die häufig am Hals auftreten – stehen in engem Zusammenhang mit Insulinresistenz. Auch Schuppenflechte kann ein Anzeichen des metabolischen Syndroms sein, einschließlich Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes.
Anhaltende Akne und entzündliche Erkrankungen wie Asthma, allergische Rhinitis und Ekzeme treten ebenfalls häufig zusammen mit Stoffwechselstörungen auf.
Auch eine Gewichtszunahme, insbesondere im Bauchbereich, kann ein Zeichen dafür sein, dass der Körper weniger effizient Nahrung in Energie umwandelt und eher dazu neigt, überschüssige Kalorien als Fett zu speichern. Energieeinbrüche nach den Mahlzeiten sind ein weiterer subtiler Hinweis, der oft auf Insulinresistenz oder eine gestörte Glucoseverwertung hindeutet.
Klinische Biomarker wie steigender Blutdruck und hohe Cholesterin- oder Triglyceridwerte können ebenfalls Jahre vor der Entwicklung von Diabetes oder Adipositas auftreten.
Wie Sie die metabolische Gesundheit fördern können
Der Lebensstil sei in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung – und die Patienten würden ihr Leben am besten kennen, meinte Lufkin dazu.
„Ich glaube, wir treten in eine neue Ära der Gesundheitsversorgung ein, in der der Lebensstil eine grundlegende Rolle spielt. Für viele von uns ist er vielleicht die wirksamste Medizin, die wir jemals zur Verfügung haben werden“, sagte er.
Der Schlüssel? Einfach anfangen. „Sie können heute entscheiden: Das werde ich tun. Und das wird einen enormen Einfluss auf Ihre kurz- und langfristige Stoffwechselgesundheit haben“, sagte der Biochemiker Momchilo Vuyisich gegenüber Epoch Times dazu.
Er empfahl, mit den Grundlagen zu beginnen:
- Sich gesund ernähren und stark verarbeitete Lebensmittel meiden
- Wöchentlich 1,5 Stunden Ausdauer- und 1,5 Stunden Krafttraining machen
- Rund 8 Stunden pro Nacht schlafen
Sehr wichtig ist ihm zufolge auch die Stressbewältigung, denn chronischer Stress hält den Cortisolspiegel hoch. Das bringt die Insulinregulation aus dem Gleichgewicht und fördert die Bildung von Bauchfett, wodurch Ernährung und Sport weniger effektiv werden.
Viele Stoffwechselerkrankungen können durch Gewichtsabnahme, Ernährung, Bewegung und, wenn nötig, Medikamente verbessert und manchmal sogar rückgängig gemacht werden.
Der Weg in die Zukunft
Lufkin rät, Verantwortung für unsere Gesundheitsfürsorge zu übernehmen. „Wir sind die Chefs unserer eigenen Gesundheit, und Ärzte sind Berater“, so seine Einschätzung.
Solange man keine Erkrankung aufweist, sollte man seine Gesundheit selbst in die Hand nehmen, sagte Michal Mor gegenüber Epoch Times. „Denn Ärzte sind noch nicht in dieser Denkweise – sie behandeln keine gesunden Menschen“, so die Physiologin und Mitbegründerin des Stoffwechselgesundheitsunternehmens Lumen.
Sie stelle sich eine Zukunft vor, in der die Menschen morgens mit dem Gedanken aufwachen: „Ich möchte meine Stoffwechselgesundheit verbessern“, und nicht: „Ich möchte abnehmen“, so Mor.
„Alles hängt mit unserem Stoffwechsel zusammen“, meinte sie. Glucosekontrolle, Labortests und neue Tools wie Wearables, personalisierte Ernährungstools oder Gentests können helfen, den Stoffwechsel zu überwachen. Doch die wirksamsten Mittel für eine lebenslange Stoffwechselgesundheit blieben ihr zufolge nach wie vor Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressbewältigung.
„Wir alle sind einem Risiko für eine dieser chronischen Krankheiten ausgesetzt. Warum warten, bis der Arzt Alarm schlägt?“, sagte Lufkin abschließend.
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Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Many Chronic Diseases Start From Metabolic Dysfunction—Here’s What to Do“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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