679 Millionen Dollar an Fördermitteln gestrichen: USA stoppt zwölf Offshore-Windkraftprojekte

In Kürze:
- Die US-Regierung zieht die Fördermittel für ein Dutzend neue große Windkraftprojekte auf See zurück, was deren Aus bedeutet.
- Das Verkehrsministerium argumentiert mit einer Benachteiligung der Schifffahrt durch die Offshore-Windparks.
- Kritik kommt von der Opposition: Die Entscheidung koste Tausende Arbeitsplätze und erhöhe die Energiekosten.
US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Windkraft kürzlich als teuer, hässlich und umweltzerstörend. Als Folge hat der hiesige Verkehrsminister Sean Duffy jetzt zwölf neuen Offshore-Windkraftprojekten den Geldhahn zugedreht. Dies umfasst staatliche Finanzmittel in Höhe von insgesamt 679 Millionen US-Dollar (581 Millionen Euro).
Mit der Ankündigung des Verkehrsministeriums (DOT) vom 29. August will die Trump-Regierung den Ausbau der „erneuerbaren“ Energien wie Wind und Fotovoltaik begrenzen.
Die Streichung der staatlichen Fördermittel bedeutet für die Windkraft praktisch das Aus. Diese Stromerzeugungsart ist aktuell allein bisher nicht ausreichend wirtschaftlich effizient. Selbst mit Zuschüssen dauert es manchmal Jahrzehnte, bis sich eine Windkraftanlage finanziell amortisiert.
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Probleme für die Schifffahrt
„Verschwenderische Windprojekte verbrauchen Ressourcen, die sonst für die Wiederbelebung der amerikanischen maritimen Industrie verwendet werden könnten“, sagte Duffy. Er fügte hinzu, dass die vorherige Biden-Regierung solche Projekte gefördert habe, „ohne Rücksicht auf die dringenden Bedürfnisse unserer Schiffbauindustrie“.
Offshore-Windparks vor den Küsten stellen erhebliche Anforderungen an die bestehende Hafeninfrastruktur für die Bereitstellung, Montage und Wartung. Laut dem „Nationalen Labor für erneuerbare Energien“ werden die vorhandenen Hafenkapazitäten und -ressourcen von herkömmlichen Dienstleistungen wie Schifffahrt, Container- und Fischereianlagen auf die Wartung von Windkraftanlagen umgeleitet.
Neben der Gefährdung von Meeressäugern bei der Entwicklung großer Offshore-Windparks werden manchmal auch Schifffahrtswege umgeleitet, um Platz für Windkraftanlagen zu schaffen. Dies führt zu erhöhten Treibstoffkosten, da die Schiffe alternative Routen zu und von den Häfen nehmen müssen.
Das Verkehrsministerium wird mit seiner Seeverkehrsbehörde zusammenarbeiten, um die Finanzierung der Windparkprojekte neu zu verhandeln. Damit sollen wichtige Hafenmodernisierungen und andere zentrale Infrastrukturbedürfnisse der Vereinigten Staaten angegangen werden, heißt es in der Erklärung.
Die Überprüfung des Verkehrsministeriums ergab, dass zwölf Offshore-Windprojekte die notwendigen Voraussetzungen für die Verlängerung der Förderprogramme nicht erfüllen. Deren Kosten belaufen sich auf insgesamt umgerechnet 581 Millionen Euro.
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Kritik an der Maßnahme
Der demokratische Senator Edward J. Markey äußerte daraufhin am Freitag, 29. August, Kritik. Er teilte mit, dass es dadurch zu „Energiekostensteigerungen für arbeitende Familien“ und zum Verlust von „Tausenden Gewerkschaftsjobs im ganzen Land“ käme. In den vergangenen Tagen hat die Regierung Trump Schritte unternommen, um milliardenschwere Offshore-Windprojekte in Maryland und Rhode Island zu streichen.
Das Innenministerium ist laut einer Gerichtsakte vom 25. August „im Begriff, seine vorherige Genehmigung“ eines umgerechnet 9,8 Milliarden Euro teuren Offshore-Windparks vor der Küste von Maryland zu überdenken, die in den letzten Tagen der Biden-Regierung erteilt worden war.
Das Projekt umfasste 114 Windturbinen, vier Offshore-Umspannwerke und andere unterstützende Infrastruktur mit einer erwarteten Kapazität von mehr als 2 Gigawatt. Das ist genug, um rein rechnerisch über 718.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Zudem würde es über einen Zeitraum von sieben Jahren jährlich rund 2.700 Arbeitsplätze schaffen.
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Bedrohung für Hunderte Meeressäuger?
Der Bürgermeister von Ocean City, Rick Meehan, sagte, dass das Projekt die lokale Tourismusindustrie und den Fischereisektor zu zerstören drohe. Gleichzeitig stelle es ein Risiko für die nationale Verteidigung dar. „Es könnte zum Tod von Hunderten Meeressäugern führen, darunter auch die vom Aussterben bedrohten Nordatlantischen Glattwale – und das alles, damit ein italienisches Unternehmen Subventionen vom Bundesstaat Maryland erhalten kann, um unzuverlässigen und teuren Strom zu produzieren“, so Meehan.
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Am 22. August beschloss die Trump-Regierung, alle Bauarbeiten an einem Offshore-Windpark vor Rhode Island, der kurz vor der Fertigstellung stand, unter Berufung auf „den Schutz nationaler Sicherheitsinteressen“ einzustellen.
Das Projekt „Revolution Wind“ ist ein umgerechnet 1,3 Milliarden Euro teures Projekt, das genug Strom produzieren sollte, um rechnerisch 350.000 Haushalte in den US-Bundesstaaten Rhode Island und Connecticut zu versorgen.
Trump: Wind und Sonne verdrängen bezahlbare, verfügbare Energien
Der Sierra Club, ein Verfechter von Energiequellen wie Wind und Sonne, kritisierte diesen Schritt. „Die Bemühungen der Trump-Regierung, Revolution Wind kurz vor der Ziellinie zu Fall zu bringen, sind eine Bedrohung für lokale Arbeitsplätze, niedrigere Energiekosten und das stärkere, zuverlässigere Stromnetz, dessen Verwirklichung wir so kurz vor Augen haben“, erklärte der Club. „Offshore-Windenergie ist der Schlüssel zu niedrigeren Energiekosten, sauberer Luft und gut bezahlten Arbeitsplätzen für unsere Nachbarn hier in Connecticut und in ganz New England.“
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Die Maßnahmen der Regierung gehen auf eine im Juli erlassene Verordnung von Trump zurück. Damit sollen Subventionen für „unzuverlässige“ Energiequellen wie Wind- und Solarenergie im Rahmen des One Big Beautiful Bill Act gestrichen werden.
Trump erklärte darin, dass Energiequellen wie Wind und Sonne „bezahlbare, verfügbare Energie verdrängen, das amerikanische Stromnetz gefährden und die Schönheit der Naturlandschaft unseres Landes beeinträchtigen“. Die Abhängigkeit von solchen Energiequellen „gefährdet auch die nationale Sicherheit, indem sie die Vereinigten Staaten von Lieferketten abhängig macht, die von ausländischen Gegnern kontrolliert werden“, sagte er.
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