Chef der DAK: Anstieg der SV-Beiträge durch Koalitionsvertrag zu erwarten

Der Chef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, warnt wegen des Koalitionsvertrags von Union und SPD vor kräftig steigenden Beiträgen in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung spätestens zum Jahreswechsel.
„Wenn nicht nachgelegt wird, dann ist mit diesem Koalitionsvertrag ein Beitragstsunami vorprogrammiert“, sagte Storm der „Augsburger Allgemeinen“.
In der Pflegeversicherung drohe bereits in diesem Jahr ein Beitragsanstieg, in der gesetzlichen Krankenversicherung spätestens zum Jahreswechsel eine „massive Erhöhung“ des Zusatzbeitrags.
Steigerung von 41 auf 43 Prozent?
Bei der gesetzlichen Krankenversicherung droht laut Storm ein Anstieg um mindestens einen halben Beitragssatzpunkt. „In Verbindung mit steigenden Pflegeversicherungsbeiträgen bewegen wir uns dann in Richtung eines Gesamtsozialversicherungsbeitrags von 43 Prozent“, sagte er der Zeitung.
„Das bedeutet nicht nur eine Zumutung für versicherte Beschäftigte, Rentner und Arbeitgeber, das ist auch Gift für die Konjunktur.“
Der Gesamtsozialversicherungsbeitrag ist die Summe der Beiträge von Kranken-, Pflege, -Renten- und Arbeitslosenversicherung. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Belastungen, Selbständige müssen die Beiträge selbst zahlen. Seit 2014 ist der Betrag kontinuierlich gestiegen, damals betrug er 39,55 Prozent. Im vergangenen Jahr 2024 waren es 40,9 Prozent.
Problem der versicherungsfremden Leistungen bleibt ungelöst
Storm kritisierte, dass Union und SPD die Beitragszahler weiterhin mit versicherungsfremden Milliardenkosten für die Versorgung der Bürgergeldempfänger belasteten.
„Alle in den Entwürfen genannten konkreten Maßnahmen, die das Ziel stabiler Sozialversicherungsbeiträge kurzfristig hätten sicherstellen können, sind aus dem finalen Koalitionsvertrag gestrichen worden“, bemängelte er.
In den Entwürfen seien je zehn Milliarden Euro für die Jahre 2025 und 2026 für Zahlungen zur Versorgung der Bürgergeldempfänger sowie neun Milliarden Euro an die Pflegekassen vorgesehen gewesen. Diese „dringend nötigen Mittel“ seien in der Endfassung des Koalitionsvertrags ersatzlos gestrichen worden. Storm forderte Nachbesserungen.
Die DAK-Gesundheit hat rund fünf Millionen Mitgliedern und ist laut Zeitung die fünftgrößte deutsche Krankenkasse. (afp/red)
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