Über 52 Euro extra: Juni-Zuschuss für EEG-Konto belastet jeden Steuerzahler

In Kürze:
Ein neuer Jahreshöchstwert floss vom Bund auf das EEG-Konto, das die Einspeisevergütungen für „erneuerbare“ Energieanlagen finanziert.
Eine indirekte Belastung für jeden Steuerzahler in Höhe von 52,57 Euro fiel an – zusätzlich zur üblichen Stromrechnung.
Die Höhe der Zuzahlung durch den Bund ergibt sich durch ein einfaches Prinzip.
Ein Jahrestrend im Vergleich zum Vorjahr ist bereits ersichtlich.
Erneuerbare Energien sollen die Strompreise auf lange Sicht stabilisieren und im besten Fall die Kosten für Verbraucher senken. Doch momentan sieht sich der Stromkunde in Deutschland noch weiterhin mit den höchsten Endverbraucherstrompreisen in Europa konfrontiert.
Hinzu kommt, dass die Energiewende in mehreren Bereichen teils hohe Steuergelder im Milliardenbereich verschlingt. Ein solcher Posten ist das EEG-Konto (Erneuerbare-Energien-Gesetz). Über dieses Konto erhalten die Betreiber von Windkraft- und Solaranlagen, aber auch von Wasser- und Biogaskraftwerken ihre gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung für jede ins öffentliche Stromnetz eingespeiste Kilowattstunde.
[etd-related posts=“5174655″]
52,57 Euro zusätzlich für jeden Steuerzahler
Allerdings schaffen es die Erlöse aus der Direktvermarktung noch nicht, die Kosten für die Einspeisevergütungen zu decken. Die Erlöse kommen zustande, indem die Netzbetreiber den Strom aus den „erneuerbaren“ Quellen an der Strombörse vermarkten.
Im Juni 2025 erzielten diese Erlöse einen Betrag von knapp 125 Millionen Euro, der auf dem EEG-Konto als Einnahmen verbucht ist. Das geht aus den Daten des Portals Netztransparenz.de hervor.
Ebenfalls als Einnahme des Kontos verbucht ist eine Einzahlung des Bundes in Höhe von mehr als 2,4 Milliarden Euro. Das ist der höchste Monatsbetrag im laufenden Jahr und der zweithöchste Betrag seit Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022. Der Höchstwert in diesem Zeitraum fiel im Mai 2024 mit gut 3,36 Milliarden Euro an.
Damals war die EEG-Umlage eine zusätzliche Gebühr im Strompreis, womit jeder Stromkunde dieses Konto mitfinanziert hatte. Um jedoch die Stromkunden zu entlasten, beschloss die vorige Bundesregierung diese Umlage abzuschaffen. Dafür tragen nun die Steuerzahler diese Kosten. Bei 45,8 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland, die einkommensteuerpflichtig sind, ergibt dies 52,57 Euro pro Steuerzahler.
[etd-related posts=“5182415,5002887″]
Wann muss der Bund viel einzahlen?
Wie viel der Bund jeden Monat in das EEG-Konto zuzahlen muss, hängt davon ab, wie groß die Differenz zwischen Erlösen und Ausgaben ist.
Die Einnahmen orientieren sich maßgeblich an den Börsenstrompreisen. Erzeugen die „erneuerbaren“ Anlagen viel Strom zu hohen Marktpreisen, ist der Erlös hoch. Oftmals treten jedoch andere Szenarien auf. Die Preise sind meist bei Strommangel hoch, also wenn Windkraft- und Solaranlagen eher wenig Strom produzieren.
Wenn diese Anlagen – vor allem Solaranlagen im Sommer – einen Überschuss an Strom erzeugen, fallen die Börsenstrompreise häufig auf null oder gar in den Minusbereich. Deswegen war der aktuelle Juni-Erlös der niedrigste des Jahres. Der höchste Erlös dieses Jahres bildete sich im Februar mit 243,4 Millionen Euro.
Die Ausgaben richten sich nach der Anzahl der einspeisenden „Erneuerbare“-Energie-Anlagen, die Höhe ihrer Einspeisevergütungen und ihren Ertragswerten. Je mehr Strom die Betreiber in die Netze einspeisen, desto höher werden im Normalfall die Auszahlungen im EEG-Konto.
Auch hier zeigt sich bei den Solaranlagen ein deutlicher jahreszeitlicher Unterschied. In den Wintermonaten produzieren sie mangels Sonnenlicht nur wenig zu vergütenden Strom, im Sommer hingegen weitaus mehr. Daher lagen die Ausgaben im Januar, Februar und März dieses Jahres nur bei im Schnitt 835 Millionen Euro, während sie bis zum Juni auf insgesamt knapp 2,48 Milliarden Euro kletterten – den Jahreshöchstwert.
[etd-related posts=“5158604,5144676,5123560″]
Trend deutet Kostenreduktion an
Im ersten Halbjahr 2025 überwies der Bund gut 7,43 Milliarden Euro auf das EEG-Konto. Das sind rund 2,4 Milliarden Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Somit deutet sich an, dass in diesem Jahr der Gesamtzuschuss des Bundes ebenfalls unterschritten wird. Zuletzt belief er sich auf knapp 18,5 Milliarden Euro.
Neben den Kosten für das EEG-Konto fallen einige weitere Kosten für die Energiewende an. Der größte Posten entfällt auf den Netzausbau, wodurch die teils hohen Strommengen durch Wind und Solar über weite Strecken fließen können. Hier ist die Rede von Kosten in Höhe von mehreren Hundert Milliarden Euro in den kommenden Jahren.
Ebenso fallen Ausgleichszahlungen für nicht eingespeisten Strom durch die „Erneuerbaren“ an. In den vergangenen vier Jahren beliefen sich diese auf insgesamt knapp 2 Milliarden Euro.
Da die Netzbetreiber im Zuge der Energiewende immer häufiger durch sogenannte Redispatch-Maßnahmen die Stromversorgung regulieren müssen, entstehen auch hierdurch Kosten im Milliardenbereich.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion