Einzigartiger Fund: Keltische Goldmünze in Sachsen entdeckt

Heute präsentierte das Landesamt für Archäologie Sachsen eine 2.200 Jahre alte keltische Goldmünze. Gefunden wurde das bemerkenswerte Stück bereits im Juli dieses Jahres nordwestlich von Leipzig.
Keltische Goldmünze in Sachsen entdeckt
Vorderseite, Avers, der keltischen Münze aus Sachsen.Foto: Landesamt für Archäologie Sachsen
Epoch Times27. Oktober 2025

In Sachsen ist eine etwa 2.200 Jahre alte keltische Goldmünze entdeckt worden. Ein Sondengänger fand das Goldstück im Juli auf einem Feld bei Gundorf nordwestlich von Leipzig, wie das sächsische Kulturministerium am Montag mitteilte. Die Behörden sprachen von einem für Sachsen „einzigartigen“ Fund.

Eine Analyse im Landesamt für Archäologie Sachsen ergab, dass die zwei Gramm leichte Münze nahezu aus reinem Gold mit einem ganz geringen Silberanteil besteht. Vergleichbare Stücke finden sich demnach vor allem in Nordböhmen und datieren in das 3. Jahrhundert vor Christus.

Aus Sicht der Experten zeigt der sächsische Goldfund eine Verbindung zwischen dem heutigen Sachsen und dem keltischen Kulturkreis in Böhmen, zu dem der deutsche Freistaat nicht gehörte.

„Keltische Münzen sind in Sachsen eine Rarität. Obwohl Sachsen außerhalb des keltischen Siedelgebietes liegt, ist der wertvolle Neufund ein weiterer Beleg dafür, dass es regelmäßige Kontakte und Verbindungen gab“, erklärt Landesarchäologin Regina Smolnik.

Eine Goldmünze, die kein Geld ist

Obwohl die Archäologen das Fundstück als „Münze“ bezeichnen, sei das Stück nicht mit heutigem Geld zu vergleichen.

„Man darf davon ausgehen, dass der nahezu prägefrische Neufund wohl kaum im Sinne einer Münzwirtschaft im Umlauf war. Vielmehr wird es sich um ein Statussymbol oder um einen Wertspeicher einer über Handelsbeziehungen zu den Kelten verfügenden Oberschicht gehandelt haben“, so Smolnik weiter.

Auf der leicht nach außen gewölbten Vorderseite ist ein stilisierter Kopf, wahrscheinlich der eines Tieres, möglicherweise eines Hirsches zu erkennen. Auf der Rückseite ist ein offener Halsring mit verdickten Enden, sowie ein Stern mit abgerundeten Ecken und eine Kugel dargestellt.

Die Rückseite, Revers, der keltischen Münze zeigt einen Halsring, einen Stern und eine Kugel. Foto: Landesamt für Archäologie Sachsen

Der Fund wurde als ostkeltische Münze, ein sogenanntes Regenbogenschüsselchen, identifiziert. Der Name bezieht sich auf die gewölbte Form der Münzen und den Aberglauben, dass sie dort, wo ein Regenbogen die Erde berührt, aus dem Himmel gefallen sind. Entstanden ist dieser Aberglaube vermutlich, da vergleichbare Münzen nach Regenfällen immer wieder bei der Feldarbeit gefunden wurden.

Bis vor Kurzem waren in Sachsen nur zwei keltische Münzfunde bekannt, von denen ein Stück, das im 19. Jahrhundert gefunden wurde, als verschollen gilt. In den letzten Jahre kamen insgesamt zwar neun weitere Münzen hinzu, jedoch war nur eine aus Gold und zudem unverziert. Die neueste Entdeckung stellt zugleich die älteste bekannte Münze Sachsens dar. (afp/red)



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