Die Debatten von Charlie Kirk (5) – dem Abtreibungsgedanken bis hin zur „Nazi-Eugenik“ gefolgt

In Deutschland sind Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche straffrei. In den USA gibt es einen Mix aus Gesetzen der jeweiligen Bundesstaaten dazu: von 0 bis zur 24. Woche. Genug Sprengstoff für die Debatten von Charlie Kirk mit Studentinnen über ihre Ansichten.
Titelbild
Charlie Kirk wurde nur 31 Jahre alt.Foto: Phill Magakoe/AFP via Getty Images
Von 10. Oktober 2025

In Kürze:

  • Wann beginnt der Wert des Lebens?
  • Welches Wertesystem ist das denn?
  • Geschlechtsselektive Abtreibung ist „Nazi-Eugenik“.
  • Kein Baby, nur ein Embryo…
  • „Du musst keinen Sex haben, bevor du heiratest.“

 

Teil 1: Wege und Irrwege des Glaubens
Teil 2: Randgruppengespräche
Teil 3: Der „schwarze Pilot“ und der „Faschist“
Teil 4: Demokratische Oligarchie, illegale Migration und Kriminalität

Wie auch in Deutschland, so ist auch in den USA das Thema Abtreibung ein kontrovers diskutiertes Thema. 2022 hob der Oberste Gerichtshof sein eigenes Grundsatzurteil von 1973 für ein landesweites Recht auf Abtreibung auf und legte die Entscheidung wieder in die Hände der Bundesstaaten. Dies führte zu unterschiedlichen Gesetzeslagen. Im demokratischen Kalifornien ist Abtreibung in der Regel bis zur 24. Woche möglich, auch für Minderjährige und auch ohne Zustimmung der Eltern. Im republikanischen Texas stellt der Texas Human Life Protection Act Abtreibung in fast allen Fällen unter Strafe.

In den letzten 50 Jahren wurden in den USA rund 63 Millionen Abtreibungen vorgenommen. Das Thema wurde auch vom konservativen US-Influencer Charlie Kirk bis zu seiner Ermordung vehement aufgegriffen.

Studentin: „Es ist kein Baby“

Im März veröffentlichte Kirks Jugendorganisation Turning Point USA ein Video einer Debatte mit einer Abtreibungsbefürworterin. Kirk diskutierte mit einer Studentin, die darauf bestand: „Du ermordest kein Baby, es ist kein Baby […]. Es ist ein Embryo.“

Kirk erklärte seine Sicht: „Deine individuelle DNA begann an dem Punkt, als Eizelle und Spermium zusammentrafen. Dort begann deine Reise […] und beginnt das Leben – nicht mit der Geburt, nicht mit den ersten Worten, nicht mit den ersten Schritten, sondern mit deiner DNA, die dich wirklich ausmacht […] mit all deinen einzigartigen Merkmalen. […] Dies sind Eigenschaften, die Gott persönlich für den Rest deines Lebens ausgewählt hat.“

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Spezialfall: Lebensgefahr für die Mutter

Die Studentin brachte einen Spezialfall: Lebensgefahr für die Mutter, Abtreibung aus medizinischen Gründen. „Was ist deine Haltung dazu?“

Kirk schlug die 27. Woche als Ausgangspunkt vor und fragte: „Warum sollten wir das Baby nicht einfach per Kaiserschnitt holen, anstatt es abzutreiben?“ Dieser sei sicherer, schneller und rette beider Leben.

Er sagte, jedes Jahr würden Babys „einfach so weggeworfen“. Er betonte auch, dass es eine „entmenschlichende Sprache“ sei, wenn sie sage: „Oh, es ist ein Embryo.“ Seine Sicht sei: „Das ist ein Baby, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes, es verdient Schutz.“

Kirk verwies auf Adoptionen als Möglichkeit. Es gebe doppelt so lange Wartelisten wie Abtreibungen im Jahr. Es sei aber „niemals richtig, die Massenvernichtung oder Tötung von Menschen unter dem Deckmantel zu rechtfertigen, dass sie unerwünscht sind. So bekommen wir Auschwitz. So bekommen wir die größten Schrecken des 20. Jahrhunderts“.

Die Studentin wirkte entsetzt: „Du vergleichst also Abtreibung mit dem Holocaust?“ – „Absolut, das tue ich. Tatsächlich ist es noch schlimmer. Das sind 45 Millionen Babys. Es ist fast achtmal schlimmer als der Holocaust“, so Kirk.

„Zu welcher Spezies gehört das Baby im Mutterleib?“ Studentin: „Es ist ein Mensch, aber…“ Kirk warf ein: „Deshalb sollten sie Menschenrechte haben.“ Sie: „Ich bin nicht einverstanden.“ Er: „Also haben kleine Menschen keine Menschenrechte?“ Studentin: „Es ist kein kleiner Mensch, es ist ein Embryo. Es ist kein lebendes menschliches Kind.“ Kirk: „Es hat einen Herzschlag, es hat Hirnströme.“ Sie: „Das macht es nicht zu einem Kind.“ Erst, wenn es geboren werde.

Als die Studentin schließlich erklärte, dass, wenn sie jetzt schwanger würde und gezwungen sei, das Baby zu bekommen, dies ihr akademisches Leben ruinieren würde und sie das College abbrechen müsste. Kirk gab ihr einen Tipp mit auf den Weg: „Wenn du dich auf Geschlechtsverkehr einlässt, auf die Praxis, Kinder zu bekommen, könntest du am Ende ein Baby bekommen. Du musst keinen Sex haben, bevor du heiratest.“

Berechnungen des Todes

In einer anderen Abtreibungsdebatte auf einem Universitätscampus, dessen Video im März veröffentlicht wurde, konfrontierte eine Studentin Kirk auf dem Campus zunächst mit seiner früheren Aussage zum Holocaust.

Kirk erklärte seinen Standpunkt: „Der Holocaust war in mancher Hinsicht weitaus bösartiger, aber was das Ausmaß betrifft, ist das Verbrechen der Abtreibung schlimmer.“ Es begann ein Gespräch über Zahlen.

Die Studentin verwies darauf, dass 93 Prozent der Abtreibungen ins erste Trimester der Schwangerschaft (bis zur 13. Woche) fallen. Auf die 50 Jahre von 1973 bis 2022 hochgerechnet wären das rund 58,6 Millionen abgetriebene Babys in diesem Stadium, die „möglicherweise noch keine Schmerzrezeptoren entwickelt“ hätten. Die Wissenschaft sehe das auch so.

Die Studentin verteilte die Holocaust-Opfer auf drei Jahre (1942/1943/1944) und kam auf 2 Millionen pro Jahr. Auf der anderen Seite der Rechnung stellte sie die 7 Prozent Abtreibungen nach der 13. Woche (4,41 Millionen) und teilte das durch 50 Jahre. Ihr Ergebnis: 2 Millionen Holocaust-Opfer sind „bedeutender als die 88.200 Lebensformen“ pro Jahr. Denn die anderen 58,6 Millionen hätten ohnehin „wahrscheinlich keinen Schmerz“ verspürt.

Tiefe Einblicke in ein Wertesystem

„Aber ein menschliches Leben ist ein menschliches Leben. Ungeachtet dessen, wie weit entwickelt es ist oder ob es Schmerz fühlen kann, hat es immer noch moralischen Wert“, erwiderte Kirk. Er räumte ein, dass Abtreibungen zwar zahlenmäßig schlimmer seien als der Holocaust, dieser aber in anderen Aspekten gravierender sei: „Das Böse bestand darin, eine ganze religiöse Bevölkerung ausrotten zu wollen.“

Kirk fragte die Studentin nach dem „moralischen Unterschied“ zwischen ihr und einem vier Wochen alten ungeborenen Baby. „Warum zählst du mehr als dieses vier Wochen alte Baby?“ Die Studentin gab Einblicke in ihr Wertesystem: „Weil ich vergangene Erfahrungen habe, auch zukünftige Erfahrungen habe […]. Dieses Baby hat keine vergangenen Erfahrungen – und deshalb glaube ich, dass ich wahrscheinlich mehr Menschen sowohl positiv als auch negativ beeinflusst und beeinträchtigt habe, als es dieser vier Wochen alte Embryo getan hat.“

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Spurensuche: Wohin führt dieser Weg?

„Nur um sicherzugehen, dass ich das verstehe: Dein moralisches Weltbild ist, dass Menschen an Wert gewinnen, je älter sie werden?“, fragte Kirk. Die Studentin versuchte dieser Schlussfolgerung zu entkommen: „Nicht unbedingt, je älter sie werden…“ Kirk: „Nein, du hast gerade gesagt, dass das auf dem basiert, was jemand getan hat. Ein 82-Jähriger hat also einen höheren moralischen Wert als ein Achtjähriger?“

Nach einer Weile des Hin und Her stellte Kirk eine brisante Frage:

„Sollte es legal sein, wenn eine Mutter herausfindet, dass sie ein Mädchen bekommen wird, aber einen Jungen möchte, das drei Wochen alte [Baby] abzutreiben?“

Als die Studentin ohne zu zögern mit „Ja“ antwortete, ging ein lautes Raunen durch die Menge. „Warum?“, fragte Kirk. Sie antwortet mit einer Gegenfrage: „Kann das Kind außerhalb ihres Körpers überleben?“ Kirk: „Irgendwann ja.“ Er fragte: „Was ist der erste Schritt der menschlichen Entwicklung?“ Man einigt sich auf den Moment der Befruchtung der Eizelle. Kirk fragte nach, ob das dann nicht geschützt werden sollte.

Sie entgegnete: „Nun, ich glaube nicht einmal, dass es geschützt sein wird, wenn das Baby einer Mutter geboren wird, die sich denkt: ‚Verdammt, mein Kind ist kein Mädchen, es ist ein Junge‘ – oder umgekehrt. Dann finde ich, es sollte von dieser Mutter überhaupt nicht erst geboren werden“. Kirk drängte nach: „Du plädierst also für Eugenik. Nur damit wir uns verstehen. […] Worüber du redest, ist […] geschlechtsselektive Abtreibung.“

„Philosophie der Nazi-Eugenik“

Der politische Aktivist erinnerte daran, dass über einen DNA-Test vieles über ein Baby zu erfahren sei: „Wie groß es sein wird, ob es einen durchschnittlichen IQ haben wird, ob es braune, grüne oder blaue Augen haben wird, ob es wahrscheinlich übergewichtig oder fettleibig sein wird und ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.“ Dann fragte er die Studentin: „Wenn du also etwas bekommst, das dir nicht gefällt, sagst du: ‚Mein Körper, meine Entscheidung – heraus damit aus dem Warenkorb!‘?“

Die Studentin musste zugeben, dass dies „wahrscheinlich ethisch sehr problematisch“ sei und meinte: „Dann haben wir uns zu einer Gesellschaft entwickelt, in der das möglich ist.“ Kirk: „Wir sind schon da.“ Dann fasste er zusammen:

„Du bist hierher gekommen, um nach dem Holocaust zu fragen. Ich werde den Kreis schließen: Was du gerade über geschlechtsselektive Abtreibung gesagt hast, ist die Philosophie der Nazi-Eugenik, die besagt, dass wir diejenigen eliminieren, die wir nicht wollen.“

Ihre Reaktion war verblüffend: „Interessant. Du hast vollkommen recht. Äh, da hast du mich wirklich erwischt. […] Nein, man sollte nicht in der Lage sein, sein Baby zu töten, nur weil man das Geschlecht oder was auch immer nicht mag. Ich entschuldige mich dafür, dass ich so weit gegangen bin.“

Das war der letzte Teil der Artikelserie.

10. September, Seattle: Am Abend nach der Ermordung von Charlie Kirk in Utah gedenken Menschen während einer Mahnwache dem Gründer von Turning Point USA. Foto: David Ryder/Getty Images



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