Israels Armee weitet Angriffe aus – Hamas-Delegation auf den Weg zu Verhandlungen

Die Bewohner der Stadt Chan Junis im Gazastreifen sollten sich sofort in die weiter westlich gelegene Ortschaft Al-Mawasi begeben. Israelische Soldaten seien in der Gegend mit großer Truppenstärke im Einsatz und würden jeden Ort angreifen, von dem aus Raketen abgefeuert würden, erklärte ein israelischer Armeesprecher am Samstag im Onlinedienst X.
Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, drei aus dem Süden des Gazastreifens abgefeuerte „Projektile“ abgefangen zu haben. Verletzt worden sei niemand.
Israel weitet Militäroffensive aus
Ebenfalls am Samstag kündigte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz an, Israel werde seine Militäroffensive im Gazastreifen auf fast das gesamte Palästinensergebiet ausweiten. Von der Intensivierung des Einsatzes werde „fast der ganze Gazastreifen“ betroffen sein.
Nach Angaben eines Sprechers hat die israelische Armee die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vollständig umzingelt. Die Gebiete von Rafah und Chan Junis seien voneinander abgeschnitten, hieß es. Nach israelischen Militärangaben wurden im Rahmen des eineinhalbwöchigen Einsatzes Dutzende Hamas-Terrroristen getötet und Tunnel der Organisation zerstört.
Mit der Eroberung des sogenannten Morag-Korridors sind die Städte Rafah und Chan Junis im Süden voneinander getrennt. Zusammen mit dem weiter nördlich gelegenen Netzarim-Korridor entsteht so faktisch eine Dreiteilung des Gazastreifens. Verteidigungsminister Israel Katz sprach von eroberten Gebieten, die als israelische „Sicherheitszonen“ dienen sollen.
Hamas reist zu neuen Waffenruheverhandlungen nach Kairo
Eine hochrangige Delegation der Terrororganisation will nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation nach Kairo reisen und dort mit den ägyptischen Vermittlern neue Waffenruheverhandlungen für den Gazastreifen führen.
„Wir hoffen, dass das Treffen zu echten Fortschritten führt“, sagte ein mit dem Verhandlungen vertrauter Hamas-Vertreter am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Delegation solle noch im Laufe des Tages die ägyptische Hauptstadt erreichen.
Die Hamas wolle eine Beendigung des Krieges und „den vollständigen Abzug“ der israelischen Armee aus dem Gazastreifen, sagte der Vertreter der Palästinenserorganisation, der anonym bleiben wollte.
Ägypten vermittelt neben anderen Ländern zwischen Israel und der Hamas. Israelischen Medienberichten zufolge hatten zuletzt Israel und Ägypten Entwürfe für einen möglichen Waffenstillstand und eine Geiselfreilassung ausgetauscht.
Die Forderungen von Hamas und Israel
Die Hamas wolle eine Beendigung des Krieges und „den vollständigen Abzug“ der israelischen Armee aus dem Gazastreifen, sagte der Vertreter der Palästinenserorganisation, der anonym bleiben wollte.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz betonte, dass für ein Ende des Krieges die Hamas beseitigt und alle israelischen Geiseln freigelassen müssten. Zugleich stellte er freiwillige Ausreisen in andere Länder entsprechend den Gaza-Plänen von US-Präsident Donald Trump in Aussicht. Israel arbeite daran, dies zu ermöglichen.
Der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen war durch den Großangriff der radikalislamischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Bei dem Terrorangriff tötete die Hamas 1.200 Israelis, hauptsächlich Zivilisten.
Dabei waren auch insgesamt 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen entführt worden. Nach Angaben der „Jüdischen Allgemeinen“ befinden sich 59 von ihnen weiterhin in Geiselhaft, wobei 35 von ihnen nach Angaben der israelischen Armee tot sind. 24 Geiseln sind noch am Leben.
Anfang dieses Jahres galt zwischenzeitlich eine Waffenruhe. Nachdem deren erste Phase auslief, keine weitere Geiseln freigelassen wurden und keine Einigung auf eine zweite Phase erzielt wurde, unterbrach Israel die Lieferung von Lebensmitteln, Treibstoff, Medikamenten und humanitärer Hilfe.
Mitte März nahm Israel seine Luftangriffe auf Ziele der Hamas im Gazastreifen wieder auf. Zudem startete die israelische Armee neue Bodeneinsätze in dem Palästinensergebiet. (afp/dpa/dts/red)
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