CO₂-Preis: So teuer werden Heizen und Tanken für Verbraucher

Der CO₂-Preis belastet Konsumenten fossiler Brennstoffe. Eine Berechnung zeigt, wie hoch die CO₂-Kosten heute schon sind und wo sie in den kommenden Jahren sein können.
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Die Verbraucher müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Der CO₂-Preis verursacht spürbare Mehrkosten.Foto: Christian Horz/iStock
Von 26. August 2025

In Kürze:

  • Der CO₂-Preis verteuert das Heizen mit Gas aktuell um rund 237 Euro für ein Einfamilienhaus, bei Ölheizungen um rund 350 Euro.
  • Ab 2027 droht eine Vervielfachung dieser Bepreisung.
  • Beim Tanken kann die CO₂-Steuer den Sprit im schlimmsten Fall um 1 Euro zusätzlich verteuern.
  • Laut einer Umfrage befürworten nur 30 Prozent diese Preiserhöhungen.

 

Seit dem Jahr 2021 gibt es die CO₂-Bepreisung, auch CO₂-Preis oder CO₂-Steuer genannt. Mithilfe dieses Instruments soll der Umstieg auf vermeintlich klimafreundlichere Technologien vorangetrieben werden. Die Emissionen von Kohlenstoffdioxid an die Atmosphäre sollen sich dadurch noch weiter reduzieren und Deutschlands Klimaziele in den Sektoren Wärme und Verkehr sollen erreicht werden.

Die Verbraucher spüren diese Besteuerung in Form von teureren Preisen beim Heizen mit fossilen Brennstoffen und beim Tanken von Diesel oder Benzin. Im Folgenden ein Überblick darüber, inwiefern der CO₂-Preis die Kosten fürs Heizen und Tanken künftig erhöhen wird.

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Fortwährender Preisanstieg beim Heizen

Laut dem Brennstoffemissionshandelsgesetz von Ende 2019 wurde ein gestaffelter Preisanstieg für den Ausstoß pro Tonne CO₂ festgelegt. Zunächst kostete diese 25 Euro. Heute liegt der CO₂-Preis bereits bei 55 Euro.

  • 2021: 25 Euro
  • 2022: 30 Euro
  • 2023: 30 Euro
  • 2024: 45 Euro
  • 2025: 55 Euro
  • 2026: 55 bis 65 Euro
  • Ab 2027: Vom EU-Emissionszertifikatehandel bestimmt – es sind laut IHK Karlsruhe Werte zwischen 60 und 380 Euro möglich.

Die Einnahmen fließen in den Klima- und Transformationsfonds. Dieser soll den Umstieg auf klimafreundliche Technologien finanzieren und für sozialen Ausgleich für Haushalte und Unternehmen sorgen. So können Verbraucher etwa für den Einbau einer Wärmepumpe Förderung beantragen.

Der aktuelle Preis verteuert die Kilowattstunde (kWh) bei Erdgas laut dem Portal „Finanztip“ bereits um 1,19 Cent. Für einen Einpersonenhaushalt mit einem Gasverbrauch von 6.000 kWh pro Jahr bedeutet der CO₂-Preis somit eine Verteuerung von 71 Euro. Liegt der Jahresverbrauch wie bei einem Einfamilienhaus bei 20.000 kWh, fallen Mehrkosten von 237 Euro an.

Preisentwicklung beim Heizen durch den CO₂-Preis. Foto: mf/Epoch Times. Daten: Finanztip

Das wird sich voraussichtlich im kommenden Jahr weiter verschärfen, wenn der CO₂-Preis auf bis zu 65 Euro ansteigen soll. Dann erhöht die CO₂-Steuer die Kilowattstunde um 1,4 Cent. Entsprechend höher fallen die CO₂-Kosten für Heizkunden aus.

Noch dramatischer wird es ab dem Jahr 2027. Branchenkreise gehen von einem CO₂-Preis von deutlich über 100 Euro aus. Dann können sich die aktuellen Mehrkosten schnell verdoppeln. Sollte der Preis im Extremfall auf 380 Euro pro Tonne steigen, wie es die Friedrich-Ebert-Stiftung schätzt, würde die Kilowattstunde 8,20 Cent betragen. Dann lägen die jährlichen CO₂-Kosten mit 6.000 kWh bei 492 Euro und mit 20.000 kWh bei 1.640 Euro.

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Bei Ölheizung bis zu 2.420 Euro zusätzlich möglich

Ähnlich sieht es für Besitzer einer Ölheizung aus. Aktuell beträgt der CO₂-Aufschlag hier 17,52 Cent pro Liter. Bei einem Nachtanken des Öltanks mit 2.000 Litern bedeutet dies 350 Euro zusätzlich.

Steigt der CO₂-Preis auf 120 Euro pro Tonne, sind es schon 764 Euro. Im Extremfall mit 380 Euro pro Tonne müssen Ölkunden für 2.000 Liter rund 2.420 Euro extra bezahlen.

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Tanken um mehr als 1 Euro teurer?

Ebenso unangenehm kann es künftig für Tankkunden werden. Schon in diesem Jahr verteuert der CO₂-Preis Benzin um 15,67 Cent pro Liter. Beim Diesel sind es 17,52 Cent.

Im kommenden Jahr verteuern sich diese Treibstoffe allein durch diese Besteuerung um rund 3 Cent pro Liter. Ab 2027 dürfte die Preissteigerung dann einen zweistelligen Centbetrag erreichen. Bei einem CO₂-Preis von 120 Euro erhöht diese Steuer den Benzinpreis um 34,19 Cent pro Liter, den Dieselpreis um 38,22 Cent pro Liter.

Handeln die Märkte den CO₂-Preis jedoch mit 380 Euro, verteuert sich Benzin um 108 Cent pro Liter und Diesel um 121,03 Cent pro Liter. Unter Berücksichtigung des heutigen CO₂-Aufpreises für Diesel wäre dies in diesem Extremszenario eine Verteuerung von gut 1,03 Euro pro Liter.

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IW-Studie: Nur 30 Prozent für CO₂-Steuer

Vor der Bundestagswahl sprachen sich 57,5 Prozent der Deutschen für eine allgemeine Verschärfung der Klimapolitik aus. Bei der konkreten Umsetzung in Form von höheren Kosten ist die Akzeptanz der Bevölkerung hingegen zurückhaltend.

Laut der im März veröffentlichten Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) vom Dezember stimmten 29,9 Prozent einem tieferen Griff in die Taschen der Bürger zu. Die Mehrheit lehnte es ab, dass die zusätzlichen Kosten bei Produkten, Gütern und Diensten in den Preis einfließen.

Deutliche Akzeptanzunterschiede waren bei der Wahl der besteuerten Bereiche zu beobachten. Die höchste Zustimmung lag bei Flugreisen. Hier befürworteten 61,7 Prozent eine CO₂-Preissteigerung. Diese Bepreisung beim Tanken befürworteten 32,5 Prozent und beim Heizen nur noch 18,2 Prozent.



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