Regen in der Wüste: Wird die Sahara bald nasser?
In Kürze:
- Mit rund 8 Zentimetern Niederschlag pro Jahr ist die Sahara eine der trockensten Regionen der Welt.
- 40 Klimamodelle simulieren in einer neuen Studie eine nassere Zukunft für weite Teile Afrikas.
- Während sich die Wassermenge in der Sahara bis 2100 verdoppeln könnte, wird im Südwesten Afrikas mit höherer Trockenheit gerechnet.
Die Wüste Sahara im Herzen Afrikas ist eine der trockensten Regionen der Welt. Dort fallen jährlich nur 7,6 Zentimeter Niederschlag, was etwa zehn Prozent der Regen- und Schneemenge in Deutschland entspricht.
Laut Forschern der US-amerikanischen University of Illinois Urbana-Champaign könnte jedoch speziell die Sahara in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts während der Sommermonate aufgrund steigender Temperaturen deutlich feuchter werden.
„Veränderte Niederschlagsmuster werden Milliarden von Menschen innerhalb Afrikas betreffen“, sagt Thierry Ndetatsin Taguela, Postdoktorand im Bereich Klimaforschung und Hauptautor der Studie. „Wir müssen damit beginnen, uns auf diese Veränderungen vorzubereiten – vom Hochwasserschutz bis zu dürreresistenten Nutzpflanzen.“
Gewinner und Verlierer
In der Studie verwendeten Taguela und seine Kollegen insgesamt 40 Klimamodelle, um die Sommerniederschläge in Afrika in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts (2050–2099) im Vergleich zu einem historischen Zeitraum (1965–2014) zu simulieren. Das Ergebnis: Die Niederschläge nehmen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts in den meisten Teilen Afrikas zu.
„Es wird prognostiziert, dass sich die historischen Niederschlagsmengen in der Sahara fast verdoppeln werden, was für eine klimatologisch so trockene Region überraschend ist“, sagte Taguela.
Sollte die Modellierung eintreffen, würde auch der Südosten Afrikas 25 Prozent und das südliche Zentralafrika 17 Prozent mehr Niederschläge erhalten. Leer ausgehen könnte der äußerste Norden sowie der Westen und Südwesten des Kontinents.

Modellierte Entwicklung der Niederschläge in Afrika bis 2100. Foto: Ausschnitt Taguela et al. (2025), doi.org/10.1038/s41612-025-01123-8 | CC BY 4.0
Während sich die meisten Modelle über den allgemeinen Trend zu feuchteren Bedingungen einig sind, variiert die exakte Angabe des Niederschlags je Modell. Ob Afrika letztlich ein nasses Wunder erlebt oder die Prognosen der Klimamodelle doch ins Wasser fallen, bleibt abzuwarten.
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Sahara profitiert von steigenden Temperaturen
Laut den Forschern könnten steigende Temperaturen die prognostizierten Veränderungen erklären. So führt wärmeres Klima dazu, dass die Atmosphäre mehr Feuchtigkeit speichern kann, was wiederum stärkere Niederschläge begünstigt. Im Gegensatz dazu könnten Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation einen Rückgang der Niederschläge bedeuten.
„Das Verständnis der physikalischen Mechanismen, die Niederschläge beeinflussen, ist für die Entwicklung von Anpassungsstrategien unerlässlich, die sowohl einer feuchteren als auch einer trockeneren Zukunft standhalten können“, sagte Taguela.
Die Studie erschien am 17. Juni 2025 im Fachmagazin „npj Climate and Atmospheric Science“.
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