Eines der wohl einflussreichsten Medien Hongkongs, „Apple Daily“, musste am 24. Juni 2021 schließen. Als Grund führte Peking Verstöße gegen das ein Jahr zuvor in Kraft getretene Sicherheitsgesetz an. Es folgten Razzien, Beschlagnahmungen von Computern und Handys, Einfrieren des Vermögens und Festnahmen hochrangiger Mitarbeiter.
Der 77-jährige Gründer, Jimmy Lai, sowie sechs weitere Kollegen sitzen bis heute im Gefängnis, wo ihnen lebenslange Haft droht. Die Zeitung wuchs während der Massendemonstrationen im Jahr 2019 von 80.000 auf 500.000 Exemplare an.
Anlässlich des vierten Jahrestages der Schließung der Zeitung demonstrierten Reporter ohne Grenzen (RSF) vor den chinesischen Botschaften, wie hier in Berlin. In Zusammenarbeit mit ehemaligen „Apple-Daily“-Mitarbeitern veröffentlichten sie eine Sonderausgabe der Zeitung, um die Stimmen der Hongkonger Journalisten nicht verstummen zu lassen und sich für die Freilassung von Jimmy Lai samt Kollegen einzusetzen.
„‚Apple Daily‘ war eine der wenigen Hongkonger Medien, die das chinesische Regime noch offen kritisiert haben zu der Zeit”, sagt die Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen (RSF) Deutschland, Anja Osterhaus, durch ein Megafon vor der chinesischen Botschaft in Berlin.
Es gebe in Hongkong keine Pressefreiheit mehr, sagte auch die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Freiheit für Hongkong e. V., Amy Siu. Aber sie habe immer noch Hoffnung, „weil ich sehe, unsere Willenskraft ist immer stärker als Ihre Gewalt”.
Auch die Epoch Times in Hongkong hat es mit der Berichterstattung nicht einfach. Mitarbeiter wurden mit Schlagstöcken bedroht, Druckmaschinen wurden in Brand gesteckt, aber bislang ist unser Büro weiterhin vor Ort.
Reporter: Noah Schmitt
Schnitt: Stephan Kröker
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