13. August 2025
Aktuelles
Wie kann man das europäische und amerikanische Stromnetz am besten angreifen und seine Schwachstellen ausnutzen? Damit beschäftigen sich über 500 Studien chinesischer Wissenschaftler.
Eine tschechische IT-Forscherin schlägt Alarm, denn das chinesische Stromnetz ist anders aufgebaut als die westlichen, weshalb die Forschungsergebnisse demnach nicht für die Optimierung der eigenen Netze dienen können.
Das alles fand Erika Langerová heraus. Sie ist Leiterin des Teams für Cybersicherheit am Universitätszentrum für energieeffizientes Bauen an der Technischen Universität in Prag.
Dabei bezog sich die IT-Forscherin nur auf öffentlich zugängliche chinesische Literatur.
Ihr zufolge studieren chinesische Wissenschaftler seit Jahrzehnten gezielt die Schwachstellen der Stromnetze in Europa und Amerika, um die einfachsten Wege zu finden, die Energieinfrastruktur westlicher Länder „auszuschalten“.
Begriffe wie „Ausfälle“, „kaskadenartige Ausfälle“ und „Anfälligkeit“ waren unter den häufig vorkommenden Schlüsselwörtern der letzten 20 Jahre stark vertreten.
Viele Studien beschreiben offen, wie man die kritischsten Knoten im Stromnetz identifiziert, gezielte Störungen simuliert oder schädliche Daten einfügt, um die Kontrollsysteme zu verwirren. Andere gehen sogar noch weiter und modellieren, wie man kaskadenartige Ausfälle auslösen kann, um das Stromnetz zu zerstören.
In einer Studie schreiben die Autoren:
„In diesem Beitrag formulieren wir einen kostengünstigen hybriden Angriff auf Stromnetze, bei dem sowohl Knoten als auch Verbindungen mit begrenzten Gesamtkosten angegriffen werden.“
Bei einer hybriden Attacke wird ein Cyberangriff durchgeführt, der sowohl das Stromnetz als auch die zugehörigen Kommunikationssysteme gezielt angreift. Diese Angriffe nutzen die Abhängigkeit moderner Stromnetze von digitalen Technologien aus, um sowohl physische als auch informationstechnische Schwachstellen auszunutzen.
Die Studien sind brisant, denn seit Jahren versuchen chinesische Hacker, in westliche kritische Infrastruktursysteme einzudringen. Die meisten „grünen Technologien“ im Energiesektor, einschließlich Solarwechselrichter, Windkraftanlagen und Batteriesysteme, stammen inzwischen aus China.
Das nährt die Sorge, dass chinesische Hacker die entstandene strategische Abhängigkeit ausnutzen, um leichter Zugang zu diesen Geräten zu erhalten.
Einfallstore seien bereits vorhanden. So entdeckten US-Sicherheitsexperten im April dieses Jahres, dass einige chinesische Solarwechselrichter Kommunikationsgeräte enthalten, die nicht in den Konstruktionsunterlagen aufgeführt sind.
Laut der tschechischen IT-Forscherin sollte die chinesische Forschung zu Attacken auf Stromnetze Besorgnis auslösen, weil sie „über einen langen Zeitraum und in großem Maßstab durchgeführt wird und auf realen Daten aus westlichen Stromnetzen basiert“.
„Über die Absicht dieser Studien lässt sich streiten, nicht aber über ihren Inhalt“, schrieb die Langerová.
Und erklärte weiter: Man wisse nicht, welche Absichten China mit der Durchführung solcher Forschungen verfolge, aber man müsse sich darüber im Klaren sein, dass das chinesische Regime bereits über die Fähigkeit verfüge, westliche Netzwerke offline zu schalten.
Und gibt zu bedenken, dass die von ihr untersuchten chinesischen Forschungsarbeiten nur der öffentlich zugängliche Teil der Untersuchungen sei.
Weniger lesen
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion