Schokolade, Tee, Oliven: Jung halten dank Ernährung

In Kürze:
„Ewige“ Jugend ist seit Jahrhunderten ein mehr oder weniger intensiv verfolgtes Forschungsthema.
Unsere Stammzellen und ihre gute Funktion könnten der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben sein.
Bestimmte Lebensmittel können zur Stärkung oder Schwächung der Zellen beitragen.
Der griechische Historiker Herodot schrieb in seinem 440 v. Chr. verfassten Werk „Historien“ über ein Volk namens Makrobier (griechisch für „Langlebige“), das im heutigen Sudan lebte. Seinen Beschreibungen zufolge zeichneten sich diese Menschen durch ihr außergewöhnlich hohes Alter aus. Viele von ihnen sollen 120 Jahre alt gewesen sein – einige sogar noch älter. Diese Langlebigkeit schrieb Herodot einer besonderen Quelle zu.
Wenn sie in dem Wasser der Quelle badeten, wurde ihre Haut glänzend und glatt, als ob sie mit Öl gesalbt wäre. Das Wasser roch nach Veilchenblüten und war so leicht, dass nichts darin schwamm – nicht einmal Holzstücke oder leichtere Materialien – alles sank auf den Grund“, so Herodot.
Der Überlieferung zufolge war es der ständige Gebrauch des Quellwassers, der die Makrobier so alt werden ließ. Seit Jahrhunderten geistert die Vorstellung von einer „Quelle der Jugend“ in den Köpfen von Entdeckern, Mystikern und Alchemisten umher.

„Der Jungbrunnen“, gemalt von Lucas Cranach dem Älteren im Jahr 1546. Foto: Gemeinfrei
Eine weitere antike Legende handelt von Alexander dem Großen (356–323 v. Chr.), einem der bekanntesten Herrscher Griechenlands. Während seiner Eroberungen soll er nach einem Fluss gesucht haben, dessen Wasser die Folgen des Alters heilen konnte.
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Und auch noch im 12. und 16. Jahrhundert suchten Herrscher und Entdecker wie der mythische Priesterkönig Johannes oder der spanische Abenteurer Juan Ponce de León in Asien und Amerika nach der Quelle der Jugend. Auch moderne Erzählungen und Filme greifen das Thema auf. So wandelt unter anderem Captain Jack Sparrow im vierten Teil von Fluch der Karibik auf de Leóns Spuren.
Bisher ist es niemandem in der realen Welt gelungen, diese magische Quelle zu entdecken. Doch die Forschungen der vergangenen Jahre zeigen, dass wir sie vielleicht gar nicht außerhalb in fernen, geheimnisvollen Ländern suchen müssen, sondern in unserem Inneren.
Jugend und ihre treibende Kraft im Körper
Die Schlüsselfunktion nehmen dabei unsere körpereigenen Stammzellen ein. Würde ihre Produktion gezielt angeregt werden, könnte beschädigtes Gewebe repariert, der Alterungsprozess verlangsamt und unsere Gesundheit verbessert werden – alles wichtige Faktoren für ein langes Leben. Aber wie genau ist das möglich?
Dana Elia, US-amerikanische Ernährungswissenschaftlerin von der University of Maryland, begann sich im Jahr 2018 zunächst aus persönlichen Gründen für dieses Thema zu interessieren. So hatte sie aufgrund einer Sehnendegeneration – umgangssprachlich „Tennisarm“ genannt – starke Schmerzen im Ellenbogen. Für ihren behandelnden Arzt war eine Operation unumgänglich. Doch die Ernährungswissenschaftlerin suchte einen anderen Weg.
„Ich interessierte mich besonders für die Behandlung mit Stammzellen, musste aber feststellen, dass diese Option aufgrund meiner medizinischen Vorgeschichte nicht infrage kam“, so Dana Elia. Eine Studie über das Fasten brachte sie letztlich zu einem Selbstexperiment.
Elia erforschte eine Ernährungsstrategie, die das Fasten nachahmt, um daraus Vorteile für den Stoffwechsel zu ziehen – ganz ohne extrem zu hungern. Zu diesem Zweck hielt sie sich an eine Diät, die auf einer kontrollierten Zufuhr von Kalorien und bestimmten Nährstoffen basierte. Damit war es möglich, ganz ohne Nebenwirkungen die Stammzellen anzuregen und Heilungsprozesse zu beschleunigen.
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Eine vollständige Heilung ihrer Sehnenverletzung war nicht möglich und eine Operation nötig. Trotzdem zeigte das Fasten eine deutliche Verbesserung der Sehne, was sogar die Ärzte verblüffte.
Die Stammzellen erwiesen sich als treibende Kraft hinter den Erhaltungs- und Erneuerungsmechanismen des Körpers. Da sie von Natur aus nicht auf eine bestimmte Funktion programmiert sind, können sie sich in verschiedene Zelltypen verwandeln und eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben erfüllen. Wie schnell eine Zellerneuerung vonstattengeht, variiert je nach Art des Gewebes. Aber auch Herz und Gehirn sind in der Lage, sich mithilfe von Stammzellen jung zu halten.
Dunkle Schokolade aktiviert Stammzellen
In der Vergangenheit haben zahlreiche Studien den Zusammenhang zwischen Ernährung und Stammzellenaktivität untersucht. Belegt ist dieser unter anderem mit Zartbitterschokolade, die einen gesunden Effekt auf das Herz hat. Zu verdanken sei dies den pflanzlichen Verbindungen namens Flavonolen.
Einen Großteil der Zeit befinden sich unsere Stammzellen in speziellen Nischen des Körpers, wo sie auf den Moment warten, in dem sie gebraucht werden. Eine der wichtigsten Nischen ist das Knochenmark, das mehrere Arten von Stammzellen beherbergt. Wenn das Knochenmark die vom geschädigten Gewebe ausgesendeten Notsignale empfängt, werden Stammzellen produziert und in den Blutkreislauf abgegeben.
Die Stammzellen schwärmen also wie Bienen aus ihrem Bienenstock aus und bewegen sich mit dem Blutstrom zum Ort der Verletzung. Sobald sie ihr Ziel erreicht haben, binden sie sich an lokale Zellen und der Heilungsprozess beginnt. Im Fall der dunklen Schokolade wird dieser Prozess durch die Flavonole in der Zartbitterschokolade unterstützt.
Regelmäßiges Konsumieren der herben Süßigkeit verbessert die Elastizität der Blutgefäße und erhöht die Zahl der Stammzellen im Blut. Damit können nicht nur beschädigte Blutgefäße repariert, sondern auch der Körper gesund und jung gehalten werden.
„Wenn man dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von 70 Prozent oder mehr nimmt, sie zu einer heißen Trinkschokolade verarbeitet und diese einen Monat lang zweimal täglich trinkt, kann man die Zahl der Stammzellen im Blut deutlich erhöhen“, so die Forscher um Christian Heiss von der University of California in ihrer 2010 veröffentlichten Studie.

Dunkle Schokolade ist im Einzelhandel auch unter den Bezeichnungen Bitterschokolade, Feinherb, Edelbitter, Herrenschokolade oder Zartbitter erhältlich. Foto: Farion_O/iStock
Grüner Tee bei Hirnverletzungen
Ein zweites Nahrungsmittel, das die Anzahl an Stammzellen erhöhen kann, ist grüner Tee. So kann das darin enthaltene Antioxidans „EGCG“ die Aktivität von Stammzellen im Gehirn positiv beeinflussen und bei der Heilung von Hirnverletzungen helfen, wie japanische Forscher um Tatsuki Itoh von der Kindai-Universität mit ihrer Studie aus dem Jahr 2012 herausfanden.
Die Ergebnisse zeigten, dass bei Mäusen, die grünen Tee tranken, mehr Stammzellen im verletzten Bereich auftraten. „Stammzellen können nach einem Schlaganfall Gehirnzellen regenerieren und dabei helfen, neue Blutgefäße zu bilden, sodass der Blutfluss in den betroffenen Bereichen wiederhergestellt werden kann“, erklärt der Arzt Dr. William Li, der in seinem Buch „Richtig essen, länger leben“ die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Heilung darlegt.
Das Problem ist: Unsere Stammzellen werden mit zunehmendem Alter schwächer und erfüllen ihre Aufgaben nicht mehr so effektiv. „Im Alter von 25 Jahren werden jedes Jahr etwa 1 Prozent der Herzzellen erneuert“, erklärt Li. „Aber im Alter von 75 Jahren sinkt die Erneuerungsrate auf nur noch 0,45 Prozent.“

Grüner Tee kann Herzerkrankungen vorbeugen. Foto: kuppa_rock/iStock
Olivenöl für die Knochen
In den vergangenen Jahren gab es rasante Fortschritte auf dem Gebiet der regenerativen Medizin, welche sich mit der Entwicklung von Methoden der Gewebereparatur und -regeneration mithilfe von Stammzellen befasst.
Die Forschung zu dunkler Schokolade und grünem Tee ist kein direkter Teil dieser Medizin, sondern bietet vielmehr einen zusätzlichen Weg, um zu verstehen, wie die natürlichen Heilungsfähigkeiten des Körpers mit natürlichen Mitteln verbessert werden können. Eine ebenso positive Wirkung auf den Selbstheilungsprozess des Körpers hat Olivenöl.
Der Hauptbestandteil des Olivenöls ist Ölsäure, die Stammzellen dazu anregt, mehr Knochengewebe zu produzieren und den Knochenabbau – auch Osteoporose genannt – verringert. Gleichzeitig verbessert die Ölsäure die Fähigkeit der Zellen, sich zu bewegen und an beschädigtes Gewebe anzuheften, was die Heilung fördert.
Darüber hinaus erhöht Olivenöl die Zellerneuerungsrate der Blutgefäße und schützt die Stammzellen selbst vor altersbedingten Schäden und oxidativem Stress, wodurch sie gesund und lebensfähig bleiben.

Olivenöl unterstützt den Selbstheilungsprozess des Körpers. Foto: Liudmila Chernetska/iStock
Feinde der Jugend: Zucker und Salz
Ebenfalls zur Gesundheit der Stammzellen tragen Fischöl, Vollkorngetreide, grüne Bohnen, Kurkuma sowie Obst und Gemüse wie Avocados, Knoblauch, Sellerie, Erbsen, Äpfel, Orangen und Beeren bei. Diese Lebensmittel versorgen die Zellen mit wichtigen Nährstoffen, schützen sie, fördern ihre Regeneration und halten ihre Funktionsfähigkeit aufrecht. Natürlich unterstützen nicht alle Nahrungsmittel die Gesundheit der Stammzellen. Es gibt Inhaltsstoffe, die reduziert oder vermieden werden sollten, wie etwa Zucker.
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So führt übermäßig konsumierter Zucker zu einer Reduzierung von Stammzellen und dazu, dass sie sich schlechter organisieren können. Grund für den Funktionsverlust ist, dass Mitochondrien – Zellorganellen, die für die Energieproduktion zuständig sind – in kleinere Einheiten zerlegt werden und so die Stammzellen nicht mehr mit genug Energie versorgen können.
„Lebensmittel und Getränke, die zu einem hohen Blutzuckerspiegel führen, können die Stammzellenproduktion unterdrücken und damit die Fähigkeit des Körpers, sich zu reparieren, beeinträchtigen“, warnt Dr. William Li.
Ein weiterer schädlicher Faktor ist Salz. Wie Zucker hemmt es bei übermäßigem Verzehr die Reparationsfähigkeit von Stammzellen. Auch die Zubereitung der Lebensmittel kann entscheidend sein, da frittierte und bei hohen Temperaturen zubereitete Lebensmittel die Funktion der Stammzellen verringern können.
„Unser Körper benötigt Stammzellen“, so Dr. Li. „Stammzellen sind das Abwehr- und Selbstreparatursystem des Körpers und halten ihn am Leben. Sie haben die Macht, den Körper jung zu halten und dafür zu sorgen, dass Sie bei besserer Gesundheit alt werden.“
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.ru unter dem Titel: „Заложен ли секрет молодости в нашем организме?“. (redaktionelle Bearbeitung ger)
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