Rheuma – Schicksal oder Chance?

Rheuma gilt als unheilbar, doch die Praxis zeigt, dass steife Gelenke und chronische Schmerzen kein Schicksal sein müssen. Welche Rolle Eigeninitiative dabei spielt und wo professionelle Hilfe Gold wert ist, erklärt Gastautor und Heilpraktiker René Gräber in seiner wöchentlichen Kolumne bei Epoch Times.
Rheuma – Schicksal oder Chance?
Rheuma ist nicht einfach „Abnutzung“, sondern zum Teil auch ziemlich komplexe Entzündungsprozesse mit Autoimmuncharakter.Foto: seb_ra/iStock
Von 26. September 2025

In Kürze:

  • Der Begriff Rheuma beschreibt mehr als 100 verschiedene Krankheitsbilder.
  • Betroffene leiden meist still, denn Rheuma gilt als unheilbar. Tabletten sollen Linderung verschaffen.
  • Chronische Entzündungen schaffen den Nährboden, auf dem rheumatische Erkrankungen gedeihen.
  • Die Praxis zeigt: Eigeninitiative, Ernährung, Bewegung, Fasten, Vitalstoffe und Heilpflanzen können Lebensqualität zurückbringen.

 

Rheuma gilt offiziell als unheilbar. Über 100 verschiedene Krankheitsbilder versammelt man unter diesem Sammelbegriff, und fast alle tragen das Etikett: Schicksal. Millionen Menschen in Deutschland leben damit, meist still leidend, manche mit deformierten Händen, steifen Gelenken oder chronischen Schmerzen.

Während die Betroffenen verzweifelt nach Lösungen suchen, klagt der öffentlich-rechtliche Rundfunk über einen „Mangel an Rheumatologen“. Die entscheidende Frage wäre dabei: Was sollen diese Ärzte eigentlich tun? Mehr Blutuntersuchungen anordnen, um anschließend Medikamente zu verschreiben?

Die Realität der Rheumatologie

Wer einen Termin beim Rheumatologen ergattert, darf sich in der Regel auf zwei Dinge einstellen: eine Batterie von Laborwerten und eine Verordnung – meist Cortison, Methotrexat oder ein Biologikum. Das lindert Symptome, deckelt Entzündungen und verschafft oft kurzfristige Erleichterung.

Die Kehrseite? Nebenwirkungen, Abhängigkeit und das sichere Wissen, dass die Ursache damit nicht behoben wird. Kein Wunder, dass viele Patienten irgendwann sagen: „Ich will da raus. Ich will nicht mein Leben lang Pillen schlucken.“

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Fairerweise muss man hinzufügen, diese Diagnostik hat auch ihren Wert. Denn bei über 100 verschiedenen rheumatischen Einzelerkrankungen ist es durchaus sinnvoll, genauer hinzusehen.

Eine rheumatoide Arthritis verläuft eben anders als eine Gicht oder eine Fibromyalgie. Und auch die Therapien unterscheiden sich. Zudem gilt, einige rheumatische Erkrankungen, wie etwa die rheumatoide Arthritis, sind schwere Autoimmunerkrankungen. Hier muss die Diagnose möglichst früh gestellt und eine wirksame Therapie rasch eingeleitet werden, um bleibende Schäden an Gelenken und Organen zu verhindern.

Das Problem ist aber letztlich nicht die Abklärung an sich, sondern dass der Blick danach fast immer leider nur beim Rezeptblock mit verschreibungspflichtigen Substanzen hängenbleibt.

Der „Ursachenhorizont“ – warum Rheuma entsteht

Rheuma ist nicht einfach „Abnutzung“, auch wenn man das jahrzehntelang gerne so verkaufte. Es handelt sich zum Teil auch um ziemlich komplexe Entzündungsprozesse, die oft Autoimmuncharakter besitzen.

Genetik spielt eine Rolle, keine Frage. Aber entscheidend sind Umweltfaktoren, Ernährung, Belastungen durch Chemikalien, Bewegungsmangel – und immer öfter der Darm. Das Mikrobiom (Darmflora), Leaky Gut, chronische stille Entzündungen: All das schafft den Nährboden, auf dem rheumatische Erkrankungen exzellent gedeihen.

Die Schulmedizin blendet diese Zusammenhänge weitgehend aus. In der Praxis heißt das: Patienten bekommen Medikamente, aber keine echte Orientierung, wie sie selbst Einfluss nehmen können.

Ernährung – der unterschätzte Hebel

Die Ernährungsdokus im Fernsehen zeigen uns regelmäßig, wie stark Ernährung wirkt. Ein guter Ansatz, den wir in der Naturheilkunde seit Jahrzehnten vertreten: entzündungshemmende Kost, weniger Zucker, weniger Fleisch, dafür viel Gemüse, Omega-3-Fettsäuren oder Gewürze wie Kurkuma.

Eigentlich ist das alles nicht neu. Aber die Realität sieht doch eher so aus: die wenigsten Patienten setzen es um, und die wenigsten Ärzte fordern es konsequent ein. Dabei wäre Ernährung ein Schlüssel – nicht für alles, aber ein deutlicher Türöffner zur Besserung.

Die drei goldenen Helfer

Es gibt Vitalstoffe, die ich fast jedem Rheumapatienten empfehle – nicht als Allheilmittel, sondern als Basis:

  • Vitamin D – moduliert das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend, schützt die Knochen. Wer sich im Jahr 2025 immer noch nicht um seinen Vitamin-D-Spiegel kümmert, darf sich nicht wundern, wenn chronischen Entzündungen Tür und Tor geöffnet sind.
  • Omega-3-Fettsäuren (insbesondere EPA und DHA) dämpfen Entzündungsbotenstoffe und bringen das aus dem Ruder gelaufene Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 wieder ins Lot. Wer diesen Ausgleich vernachlässigt, überlässt ebenfalls den Entzündungen die Hauptregie.
  • Magnesium (besonders Magnesium-Malat) – entspannt Muskulatur, wirkt gegen Schmerzen und vermindert Muskelkater-Erscheinungen nach Belastung.

Wer diese drei Substanzen konsequent einsetzt, merkt oft schon nach einigen Wochen einen Unterschied.

Heilpflanzen und Heilpilze

Natürlich gibt es auch bewährte Pflanzen wie Teufelskralle, Brennnessel oder Weidenrinde. Sie können lindern, keine Frage. Doch in den vergangenen Jahren haben sich hochdosierte Heilpilze als besonders wirkungsvoll gezeigt, allen voran der Reishi.

Dieser „König der Pilze“ moduliert das Immunsystem, wirkt stark entzündungshemmend und unterstützt die Leber – ein Organ, das im Rheumageschehen oft überfordert ist. Die Kunst liegt in der Dosierung und der Qualität. Es braucht standardisierte Extrakte und ein klares Schema, sonst bleibt es beim Placebo.

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Fasten – der Königsweg

Wenn ich eine Methode nennen müsste, die das größte Potenzial hat, würde ich ohne Zögern sagen: Heilfasten. Unter kontrollierten Bedingungen kann Fasten Entzündungen herunterfahren wie kaum eine andere Maßnahme.

Studien belegen, dass schon wenige Tage Fasten messbare Effekte auf Entzündungsmarker haben. Patienten berichten von deutlicher Schmerzlinderung, mehr Beweglichkeit, einem neuen Körpergefühl.

Aber: Fasten ist kein Spaziergang. Wer krank ist, braucht Begleitung und Erfahrung – so wie ein Rheumapatient auch beim Training nicht einfach „drauflos“ belasten sollte.

Bewegung – dosiert statt dogmatisch

Bewegung ist unverzichtbar. Gelenke brauchen „richtige“ Belastung, sonst bauen diese noch schneller ab. Aber: Die Dosis macht das Gift. Zu wenig Bewegung bringt gar nichts, zu viel provoziert Schmerzen und Rückschläge.

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Meine Faustregel lautet: Wenn die Beschwerden am nächsten Tag deutlich zunehmen, war die Belastung zu hoch. Dann muss man Dauer oder Intensität reduzieren. Gelenkschonende Aktivitäten wie Wassergymnastik oder Qi Gong sind meist sehr gut verträglich. Auch moderates Kraftausdauertraining, das als medizinische Trainingstherapie verordnet werden kann, ist sinnvoll – aber eben dosiert.

Das Problem: Viele Patienten haben Angst vor Bewegung, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Darum ist ein erfahrener Trainer oder Physiotherapeut Gold wert – jemand, der weiß, wie man den schmalen Grat zwischen Unterforderung und Überlastung trifft.

Bewegung bei Rheuma ist gut

Bewegung bei Rheuma ist gut, wenn sie richtig und nicht zu viel angewendet wird. Foto: Halfpoint/iStock

Praxisbeispiel

Ein 62-jähriger Patient kam zu mir mit chronischen Gelenkschmerzen, bereits auf Cortison eingestellt. Nach einer Ernährungsumstellung, Vitamin D und Omega-3, dazu begleitendes Fasten unter Anleitung, reduzierte sich sein Schmerzmittelbedarf innerhalb weniger Monate drastisch.

Er begann wieder mit Radfahren – erst 10 Minuten, dann 20, schließlich 45 Minuten ohne Schmerzen. Heute lebt er weitgehend beschwerdefrei. Keine Wunderheilung, aber eine klare Verbesserung durch Eigeninitiative.

Fazit: Rheuma ist kein Schicksal

Die neuere Fastenforschung – unter anderem von Valter Longo – zeigt, dass Autophagie und Entzündungsregulation direkt messbar sind. Studien zu Omega-3 belegen Verbesserungen bei rheumatoider Arthritis. Vitamin D ist in internationalen Empfehlungen längst Standard – nur in Deutschland tut man sich schwer, den Spiegel konsequent zu messen und zu optimieren.

Diese Erkenntnisse passen zu dem, was ich seit Jahrzehnten erlebe: Ernährung, Bewegung, Fasten, Vitalstoffe und Heilpflanzen können Schmerzen lindern und Lebensqualität zurückbringen – jenseits der Tablettenfalle.

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Wer Rheuma ausschließlich der klassischen Medizin überlässt, bleibt meist in Diagnosen und Rezepten gefangen. Wer Eigeninitiative ergreift, hat echte Chancen. Ja, es braucht Geduld und Begleitung, aber es lohnt sich.

Rheuma kann der Anstoß sein, das eigene Leben neu auszurichten – hin zu mehr Selbstwirksamkeit, weniger Schmerz, mehr Beweglichkeit und spürbar mehr Lebensqualität. Ich selbst bin übrigens auch ein Beispiel dafür.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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