Der neue französische Premierminister Sébastien Lecornu trat kaum 14 Stunden nach der Ernennung seines neuen Kabinetts zurück. Sein schneller und unerwarteter Rücktritt markierte eine weitere Verschärfung der politischen Krise in Frankreich.
„Die Zusammensetzung der Regierung verlief nicht reibungslos und weckte parteipolitische Begehrlichkeiten – manchmal ganz legitim im Zusammenhang mit den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen“, sagte Lecornu.
Die Partei Rassemblement National von Marine Le Pen forderte Präsident Emmanuel Macron umgehend auf, vorgezogene Parlamentswahlen anzusetzen. Nach wochenlangen Konsultationen mit allen Parteien hatte Lecornu am Sonntag seine Minister ernannt.
Die Zusammensetzung hatte jedoch sowohl bei Gegnern als auch bei Verbündeten für Unmut gesorgt. Zwölf der 18 Minister blieben wie gehabt. Lecornu war der fünfte Regierungschef innerhalb von zwei Jahren und ein enger Vertrauter Macrons.
Der Rücktritt traf auch französische Aktien zu Beginn des Handels. Der Pariser Leitindex fiel um 2 Prozent und war damit der Index mit der schlechtesten Performance in Europa.
Lecornus Rücktritt kommt zu einer Zeit, in der Frankreich bereits tief in einer politischen Krise steckt. In einem zersplitterten Parlament verfügt keine Fraktion über eine Mehrheit.
Ein stabiles Frankreich sei ein wichtiger Beitrag für ein stabiles Europa, sagte der Sprecher der Bundesregierung, Stefan Kornelius, am 6. Oktober in der Regierungspressekonferenz, doch er sehe keinen Anlass daran zu zweifeln, dass „das in Frankreich der Fall sei“. Die Regierungsbildung werde sich jetzt „nur noch etwas hinziehen“.
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