„Aufspüren, abfangen und abschießen“ – rund um Flughäfen und sicherheitsrelevante Objekte sollen Drohnen von einer neuen Abwehreinheit der Bundespolizei neutralisiert werden.
„Das ist eine Einheit, die geplant auf über 130 Dienstposten aufwachsen wird“, so Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU). Sie ist dezentral aufgestellt und kann, dank einer Anbindung an eine Hubschrauberstaffel, bei Bedarf an verschiedenen Orten in Deutschland operieren.
Ihren Sitz hat die Drohnenabwehreinheit in der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Blumberg, Brandenburg, nordöstlich von Berlin.
„Wir bündeln einsatztaktische Kompetenzen, verkürzen Kommunikationswege und beschleunigen Entscheidungsprozesse. Wir setzen auf die Effizienz bewährter räumlicher Strukturen im Bundesgebiet, die wir schnell auch seeseitig ausbauen werden“, kündigte Olaf Lindner an. Er ist Präsident der Bundespolizeidirektion 11, die alle Spezialkräfte der Bundespolizei, einschließlich der neuen Drohnenabwehreinheit, unter einheitlicher Führung zusammenfasst.
„Hybride Bedrohungen“ mit Spionage und Sabotage
Dobrindt begründet die Einrichtung der Einheit damit, dass Deutschland sich den „hybriden Bedrohungen mit ihrem rechtswidrigen Handeln unserer Gegner, mit der Spionage und der Sabotage, die dahinter steht“, stellt.
Zum Einsatzgerät der neuen Drohnenabwehreinheit gehören verschiedene Netzwerferdrohnen und Netzschussgeräte, mit deren Hilfe Drohnen mithilfe eines Netzes sicher zum Boden gebracht werden können.
Auch verschiedene Störsender, mit denen das Signal zwischen der Bodenstation und der Drohne gestört werden und die Drohne zum Landen gezwungen werden kann, gehören zum Arsenal.
Schließlich besitzt die Einheit auch verschiedene mobile optische Einrichtungen, mit denen sich Drohnen am Himmel aufspüren und verfolgen lassen.
Zusammenarbeit mit der Ukraine und Israel
Dobrindt kündigte auch weitere Investitionen in die Ausstattung an: „Wir arbeiten mit Hochtechnologie im Bereich der Drohnenabwehr. Wir haben aktuell Systeme beschafft, sowohl aus den Möglichkeiten, die deutsche Hersteller uns bieten, als auch [aus] den Möglichkeiten, die israelische Hersteller uns bieten. Und wir werden weitere Systeme in den nächsten Monaten anschaffen."
Er kündigte auch die baldige Indienststellung eines gemeinsamen Drohnenabwehrzentrums für Bund und Länder an. Es soll am Bundespolizeipräsidium in Potsdam entstehen.
Dort sollen gemeinsam Lagebilder und gemeinsame Einschätzungen erarbeitet und Bedrohungen und Gefährdungslagen aufgeklärt werden, damit die Bundespolizei, die Landespolizeien und die Bundeswehr gemeinsam operieren können.
Der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, erklärte, dass zudem ein Zuständigkeitsnetz von 42 Luftsicherheitsbehörden in Bund und Ländern aufgebaut wird.
Kein flächendeckendes Niederradarsystem
Statt eines flächendeckenden Niederradarsystems für ganz Deutschland sollen Detektionssysteme an kritischer Infrastruktur eingerichtet werden, um ein „präzises Lagebild über die Bedrohungssituation“ zu ermöglichen.
Die rechtlichen Voraussetzungen für den Abschuss von Drohnen durch die Bundespolizei hat die Bundesregierung mit dem neuen Luftfahrtsicherheitsgesetz geschaffen. Dem muss noch der Bundesrat zustimmen.
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