Der Bundestag hat am Freitag, 5. Dezember, den neuen Wehrdienst beschlossen – ein Mix aus Freiwilligenmodell und möglicher Bedarfswehrpflicht. Proteste dagegen waren bereits angekündigt: Schüler, Aktivisten und Bürger demonstrierten in Dutzenden Städten gegen die Reform.
Die Veranstalter haben für die Kundgebung am Halleschen Tor im Berliner Stadtteil Kreuzberg am frühen Nachmittag eine Teilnehmerzahl von 2.000 bis 3.000 Menschen angegeben. Epoch Times war vor Ort und hat mit einigen der Teilnehmer gesprochen.
Die Sängerin Flur äußerte, sie sei zwar keine Schülerin mehr. Sie halte es dennoch für wichtig, sich zu solidarisieren: „Und wir leben in Zeiten, wo man sich nicht mehr verstecken sollte, sondern wirklich für eine Sache einstehen sollte. Und die kleine Sache, die ich meine, heißt Frieden und Freiheit. Und das ist essenziell für uns.“
Eine Schülersprecherin eines Gymnasiums gehört zu den Mitorganisatoren der Schulstreik-Aktivitäten in Berlin. Obwohl Frauen nicht zur Musterung verpflichtet sein werden, glaubt sie nicht, dass es bei der derzeitigen Regelung bleiben wird. Sie ist überzeugt, dass die aktuelle Regelung weit über das hinausgeht, was noch zu Beginn des Jahres diskutiert wurde. Entsprechend rechnet sie fest damit, dass es in einem Ernstfall einen Wehrdienst für alle geben werde. Dies bereite ihr Sorgen, „weil ich der Meinung bin, Gewalt ist keine Lösung und das lerne ich auch in der Schule so und dass die Politik das nicht anwendet, finde ich echt schade“.
Eine weitere Mitorganisatorin äußerte gegenüber Epoch Times, es werde nicht der letzte Protest gegen den neuen Wehrdienst sein. Für den 5. März sei schon ein nächster Streik angekündigt. Dass es weiterhin die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung und des Ersatzdienstes gebe, sei kein Argument.
Die „verhörartigen Situationen“ bei der Gewissensprüfung unterliefen dieses Grundrecht, und ein Ersatzdienst helfe niemandem: „Fragen Sie mal eine Pflegekraft, die wird Ihnen sagen: Wenn da jetzt noch 20 ungelernte Schülerinnen, die gar keinen Bock darauf haben, ins Krankenhaus kommen, wird es auf jeden Fall auch nicht besser laufen. Das heißt, es kann auch keine Option sein, diese Ersatzdienste anzubieten und den Leuten zu sagen, sie sollen verweigern. Viel eher finde ich, man sollte den Leuten sagen, die diese Wehrpflicht wieder fordern, gehen Sie doch einfach selber.“
Student Schröter, der zur Demonstration kam, um sich mit dem Anliegen der Demonstration zu solidarisieren, zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung: „Es ist ein Riesenzeichen, dass sich junge Menschen vor allem gegen Militarismus wehren wollen und für ihre Rechte einstehen und für ihre Überzeugung.“
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