Deutschland hat einen neuen Bundeskanzler: Friedrich Merz hat im zweiten Durchgang die notwendige Stimmenmehrheit erlangt. Erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik hat ein Kanzlerkandidat zwei Wahldurchgänge dafür benötigt. Und trotzdem gab es offenbar noch mindestens drei Abweichler in den Reihen der Koalition.
„Wir hätten uns alles sicherlich etwas anderes gewünscht“, sagt die Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CSU) gegenüber Epoch Times. Positiv fand die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aber die Einigung auf den zweiten Wahlgang durch eine Abweichung von der Geschäftsordnung des Bundestages, die von allen Abgeordneten befürwortet wurde.
Das Merz die Wahl nicht im ersten Durchgang gewonnen hat, ist für Harald Ebner (Grüne) ein Alarmzeichen: „Ein handlungsfähiger Bundeskanzler und eine handlungsfähige Bundesregierung müssen in der Lage sein, eigene Mehrheiten zu organisieren“.
Beatrix von Storch sagt voraus, bei etwas komplizierteren politischen Sachfragen „wird er immer wieder keine Mehrheit haben“. Außerdem habe „die Koalition ein Problem […] mit dem linken Rand der SPD“. So müsse Merz „immer weiter Kompromisse suchen und immer mehr auf die zugehen müssen, um seine Mehrheiten zu finden“, sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD.
Lindholz habe „noch in keiner Wahl 100 Prozentergebnisse bekommen“, das wäre normal und „das darf uns nicht davon abhalten, zu sagen, jetzt kann kraftvoll und schwungvoll regiert werden“.
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Reporter: Erik Rusch
Kamera: Matthias Kehrein
Schnitt: Stephan Kröker
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