Die Rentenpläne der Regierungsparteien stoßen innerhalb der Union auf Widerstand. Die junge Gruppe in der Unionsfraktion hält sie nicht vom Koalitionsvertrag gedeckt und für eine zu große Belastung für zukünftige Generationen. Wir fragten AfD und Linke, was sie von den Rentenplänen halten.
Für den Co-Fraktionsvorsitzenden der AfD, Tino Chrupalla, fehle in dem Gesetzentwurf der Koalition der große Wurf. Aus seiner Sicht müsse man erst mal darüber sprechen, dass alle Bürger in Deutschland in die Rentenkasse einzahlen. „Das betrifft im Übrigen auch Politiker.“ Auch müsse man weiter aus demografischen Gründen mit Steuerzuschüssen die Rentenkasse stabilisieren, damit man das Rentenniveau halte.
Gleichzeitig müsse man bei den Ausgaben, gerade ins Ausland, Reduzierungen einbringen. „Wir halten nichts davon, eine Diskussion darüber zu führen, das Rentenalter zu erhöhen, das ist immer das Einfachste." Zudem müsse die Aktivrente auch auf die Selbstständigen erweitert werden, so der AfD-Politiker auf Nachfrage der Epoch Times.
„Die Erwerbstätigkeit von Frauen könnte gesteigert werden mit gezielten Maßnahmen.“ Auch könnte man versuchen, mehr Erwerbstätige über Zuwanderung in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Genau wie die AfD möchte die Grünen-Politikerin zusätzliche Gruppen, „wie beispielsweise Bundestagsabgeordnete“, in die gesetzliche Rente überführt wissen. Dies würde in ihren Augen zu mehr Gerechtigkeit führen.
Den Co-Fraktionsvorsitzenden der Linken, Sören Pellmann, kritisiert die Pläne, das Renteneintrittsalter hinaufzusetzen. „Es gibt Berufszweige in unserem Land, in denen es unverantwortlich ist, über das derzeitig gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten." Deswegen werde man den aktuellen Regierungsentwurf als Fraktion auch nicht mittragen, erklärte der Linken-Politiker auf Nachfrage der Epoch Times.
In Bezug auf den Widerstand innerhalb der Union sieht er ein Rein-und-Raus und Beliebigkeit bei der Union. „Die Aktivrente jetzt wieder in den Fokus der politischen Diskussion, obwohl der Koalitionspartner hier bereits eine Abfuhr erteilt hat.“ Alleine diese würde dem Steuerzahler jährlich zusätzlich 2,8 Milliarden Euro kosten und sei eine Abkehr von „unserem Sozialstaat“ und „unserer solidarisch finanzierten Rente“.
Auch die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, hält Maßnahmen, die dazu führen, dass mehr Beitragszahler in die Rente einzahlen, für notwendig. Allerdings hat sie teilweise auch andere Zielgruppen im Blick.
Als Grünen-Fraktion hätte man sich eine längere Zusage zum Halten des Rentenniveaus gewünscht als im Gesetzentwurf der Regierung eingebracht.
Dröge zeigt sich verwundert über den Widerstand innerhalb der Union gegen den Regierungsentwurf zum Rentengesetz. „Ein Ergebnis eines Koalitionsausschusses ist noch nicht mal eine Woche alt, da stellen Abgeordnete der CDU diese Ergebnisse schon wieder infrage." Sie frage sich, was Jens Spahn eigentlich beruflich mache. "Denn es wäre Aufgabe eines CDU-Fraktionsvorsitzenden, dafür zu sorgen, dass CDU-Abgeordnete auch die Vorschläge eines Koalitionsausschusses unterstützen."

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion